Eintracht-Euphorie: Hansa von der Spitze verdrängt

Braunschweig (dpa) - Mit Erfolgsgarant Torsten Lieberknecht in die 2. Liga: Der Traditionsclub Eintracht Braunschweig bastelt an der Rückkehr in den Profi-Fußball. Der Coach des Drittliga-Spitzenreiters soll in Kürze seinen Vertrag verlängern.

„Wir würden sehr gerne mit ihm weiterarbeiten. Wir sind in guten Gesprächen. Unterschrieben ist aber noch nichts“, erklärte Manager Marc Arnold nach dem 4:1-Sieg beim 1. FC Heidenheim, der die Eintracht zum Ende der Hinrunde in die Pole-Position im Rennen um den Aufstieg katapultierte. „Das ist der Lohn für harte Arbeit, die wir leisten“, kommentierte Lieberknecht.

Die Hoffnung einer ganzen euphorisierten Stadt nach neun unbesiegten Spielen in Serie ist groß. Nun soll Lieberknecht den deutschen Meister von 1967 im Sommer nach vier Jahren Abstinenz auf die große Bühne zurückführen. „Die Eintracht ist ein Traditionsclub, der auch aufgrund der Zuschauerzahlen in die 2. Liga gehört“, bekräftigte Arnold. Seit dem Ende der vergangenen Saison, als Braunschweig als Vierter die Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga nur knapp verpasste, kennt die Begeisterung in Braunschweig kaum Grenzen.

Mit 15 177 Zuschauern im Schnitt kommen zum Tabellenführer nach Dynamo Dresden (16 401) die zweitmeisten Fans der Liga. Die Eintracht ist wieder in. „Wir sind sehr glücklich über die Euphorie, die wir entfacht haben“, sagte Arnold und hat in Lieberknecht den Vater des Erfolgs ausgemacht. Im Mai 2008 übernahm der Ex-Profi vom damaligen Coach Benno Möhlmann das Zepter und rettete den Club nach dem Zweitliga-Abstieg im Jahr 2007 zumindest in die eingleisige 3. Liga.

Seitdem ging es trotz schrumpfender Etats stetig aufwärts: Nach Platz 13 in der ersten Saison unter Lieberknecht und Platz vier im vergangenen Jahr soll nun der ganz große Wurf gelingen. „Wir wollen am Ende oben stehen. Das ist es, was zählt“, sagte Kapitän Dennis Kruppke nach dem Sprung an die Spitze. „Wir haben uns mit dem 1. Platz für eine tolle Hinrunde belohnt. Das gilt es jetzt zu verteidigen“, sagte Arnold.

Der Manager mahnte die Spieler aber zu weiterhin harter Arbeit. „Es ist erst Winter, und wir haben noch 19 Spiele. Wir müssen jetzt auf der Hut sein“, forderte Arnold. Wie schwierig die ersehnte Rückkehr in die 2. Liga werden kann, offenbarte sich auch am Sonntag. Nach dem 0:1-Rückstand durch Richard Weil (23.) brauchte Braunschweig lange, um das Spiel zu drehen. Nach dem Ausgleich durch Deniz Dogan (34.) kam die erfolgreichste Tormaschine der Liga erst eine Viertelstunde vor Spielende auf Touren - satte 48 Tore gelangen Braunschweig bislang.