Dardai: „Tut schon weh“ Elf Bundesliga-Leistungsträger reisen zum Afrika Cup
Libreville (dpa) - Das Fehlen wichtiger Profis während des Afrika Cups ist für die betroffenen Fußball-Bundesligisten ein Ärgernis. Zugleich erhoffen sie sich aber auch positive Effekte für ihre Spieler.
„Das tut schon weh“, sagte Hertha-Coach Pal Dardai der Deutschen Presse-Agentur zum Fehlen seines Torjägers Salomon Kalou. „Aber bei der Nationalmannschaft kann man immer Selbstvertrauen tanken.“ Der Ivorer Kalou reist als einer von elf Profis aus der 1. und 2. Bundesliga zu dem am 14. Januar beginnenden Turnier nach Gabun.
Prominentester Spieler ist der Gabuner Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund. „Nichts hilft seinem Selbstvertrauen mehr, als wenn er dort erfolgreich ist“, sagte Trainer Thomas Tuchel. „Vor allen Dingen wünsche ich mir, dass er gesund zurückkehrt.“
Der Afrika Cup läuft bis zum 5. Februar. Damit fehlen die nominierten Profis ihren Clubs aus der deutschen Top-Liga in der Vorbereitung und mindestens beim Auftaktspiel nach der Winterpause. Bei einem Finaleinzug verpassen die Spieler sogar drei Ligaspiele.
Schalke-Trainer Markus Weinzierl, der in dem Algerier Nabil Bentaleb sowie den Ghanaern Abdul Rahman Baba und Bernard Tekpetey gleich auf drei Profis verzichten muss, bezeichnete die Terminierung des alle zwei Jahre stattfindenden Kontinentalturniers als „sehr ärgerlich“. „Es wäre wünschenswert, wenn das Turnier als Kontinentalmeisterschaft analog zur Europameisterschaft nur alle vier Jahre und — falls klimatisch möglich — nahezu parallel dazu im Sommer ausgetragen werden würde“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Dardai versucht dem Einsatz seines Angreifers Kalou in Gabun etwas Positives abzugewinnen. „Ich hoffe, er kommt gesund zurück. Dann haben wir eine weitere Option. Dann fühlt sich seine Seele wieder wohl, weil er in der Heimat war“, sagte der Ungar. Aubameyang etwa schied 2015 mit Gabun beim Afrika Cup in der Vorrunde aus und verpasste nur ein Bundesliga-Spiel. Mit dem BVB spielte er dann eine starke Bundesliga-Rückrunde und erzielte in 16 Spielen elf Tore.
Neben dem BVB, Schalke und Hertha sind in der Bundesliga auch der FC Augsburg mit dem Kongolesen Marcel Tisserand und Werder Bremen mit dem allerdings zur Reserve abgeschobenen Malier Sambou Yatabaré betroffen. Beide Vereine nehmen die Situation gelassen. „Wir wussten frühzeitig, dass uns Marcel Tisserand in diesem Zeitraum fehlen wird. Insofern konnten wir uns auf dieses Szenario gut einstellen“, sagte Ingolstadts Sportdirektor Thomas Linke der Deutschen Presse-Agentur.
Die Bundesliga-Profis beim Afrika Cup im Überblick: