Energie will Braunschweiger Lauf stoppen
München (dpa) - Unbesiegt, unaufhaltsam, einfach unglaublich - zum Greifen nah ist für Eintracht Braunschweig die Herbstmeisterschaft in der 2. Fußball-Bundesliga. Drei Spieltage vor Saison-Halbzeit hat das Überraschungsteam bereits fünf Punkte Vorsprung auf den Top-Favoriten Hertha BSC.
Am Samstag wartet mit dem Spitzenspiel bei Energie Cottbus die nächste Prüfung auf die ungeschlagenen Niedersachsen. Gleich zwei Neue hat das Unterhaus am 15. Spieltag zu bieten: Trainer-Aufsteiger Alexander Schmidt gibt bei 1860 München sein Debüt, Routinier Hans-Jürgen Boysen bei Schlusslicht SV Sandhausen.
Niemand konnte bisher Braunschweigs Lauf stoppen, nun ruhen die Hoffnungen der Aufstiegskonkurrenz auf den heimstarken Lausitzern. „Unverwundbar ist keine Mannschaft, auch nicht Braunschweig“, glaubt Energie-Torjäger Boubacar Sanogo. Doch Cottbus steht nach dem 0:1 beim 1. FC Kaiserslautern unter Druck, bei einer weiteren Pleite könnten die Lausitzer den Anschluss an die Spitze verlieren. „Wir müssen frecher werden“, fordert denn auch Coach Rudi Bommer.
Dranbleiben an Braunschweig will Bundesliga-Absteiger Hertha BSC, der zu Erzgebirge Aue muss. „Wir fixieren uns nur auf uns“, sagt Trainer Jos Luhukay - und erkennt: „Wer den längsten Atem hat, setzt sich durch.“ Dicht hinter den Hauptstädtern liegt Lautern, das beim FSV Frankfurt gastiert. „In Frankfurt wird es schon ziemlich zur Sache gehen, die sind kämpferisch in der Liga ganz weit vorne mit dabei“, glaubt Saison-Entdeckung Hendrick Zuck.
Die Zwischenbilanz von Neuling SV Sandhausen ist bitter: Fünf Niederlagen in Folge, schon 32 Gegentore - kein Wunder, dass Coach Gerd Dais gehen musste. Nun soll Hans-Jürgen Boysen das Schlusslicht vor dem Abstieg retten. Für ihn gilt es zunächst, die Aufgabe beim FC Ingolstadt zu bestehen. Sein Fernziel ist durchaus ehrgeizig: „Dass Sandhausen einen Fußball spielt, in den ich mich selbst verliebe“.
So weit geht Alexander Schmidt bei 1860 München nicht. Nach der Trennung von Reiner Maurer soll nun der bisherige U21-Coach der „Löwen“ den Erfolg zurückbringen - am besten schon am Samstag bei Union Berlin. „Der Druck ist da, das weiß ich“, sagt der 44-Jährige. „Aber ich denke nicht an die Tabelle oder den Aufstieg.“
Seit fast zwei Monaten warten die Fans des 1. FC Köln auf einen Heimsieg, nun soll gegen den VfL Bochum endlich wieder ein Dreier für Stimmung sorgen. Trotz des jüngsten Heimsieges sieht es für den MSV Duisburg vor der Partie beim FC St. Pauli alles andere als rosig aus. Finanziell steht der Traditionsclub am Abgrund, es sei „nach wie vor nicht auszuschließen, dass der professionelle Fußball hier keine Zukunft hat“, betonte MSV-Geschäftsführer Roland Kentsch im „Kicker“.