Ewald Lienens nächster Streich

Er übernimmt beim FC St. Pauli. Meggle wird Sportdirektor.

Hamburg. Mit einem pikanten Doppelschlag versucht sich der FC St. Pauli vor dem drohenden Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga zu retten. Der erfahrene Globetrotter Ewald Lienen ersetzt Thomas Meggle als Cheftrainer. Meggle rückt eine Stufe höher und verdrängt den glücklosen Sportchef Rachid Azzouzi, der nach zweieinhalb Jahren am Millerntor Abschied nimmt.

Azzouzi muss gehen, „weil wir nicht mehr davon überzeugt sind, dass er die Zukunft des Vereins auf dieser Position positiv gestalten kann“, sagte St.-Pauli-Präsident Oke Göttlich. „Wir müssen etwas wagen, um ein schlimmes Szenario zu verhindern.“ Mit der Verpflichtung des erfahrenen Lienen als Chefcoach hatte kaum jemand gerechnet. „Ich hatte auch aus der Entfernung immer eine große Affinität zum FC St. Pauli“, berichtete der 61-Jährige, der in der Bundesliga, der 2. Liga, in Spanien, Griechenland und Rumänien Mannschaften betreute. St. Pauli ist seine 15. Trainerstation in 25 Jahren.

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Vereinschef Göttlich will durch den neuen Coach Impulse setzen. „Ewald Lienen ist der richtige Mann für uns. Er ist bei den ersten Gesprächen sofort in die Analyse gegangen, hat durch Spielszenen aufgezeigt, was in unserer Situation besser gemacht werden kann.“

Seine neue Mannschaft hat seit acht Spielen nicht mehr gesiegt. Schon am Dienstag leitete er das erste Training, am Mittwoch führt er das verunsicherte Team ins Auswärtsspiel gegen Tabellenführer FC Ingolstadt.

Die Beurlaubung Azzouzis sei in Abstimmung mit Meggle erfolgt, heißt es. Als ehemaliger Top-Spieler gehört der 39-Jährige zu den Vorzeige-Figuren der Hamburger. Zudem stand Azzouzi seit Wochen in der Kritik. Seine verfehlte Transferpolitik habe den Verein in die eklatante Schieflage gebracht, hieß es.kup