Favorit Leipzig nicht zu stoppen - St. Pauli wahrt Chance
Stuttgart (dpa) - RB Leipzig lässt sich im Aufstiegsrennen nicht stoppen. Die Sachsen gewannen ihre erste Meisterschaftspartie nach der Winterpause ungefährdet mit 2:0 (2:0) gegen Eintracht Braunschweig und bauten damit ihre Spitzenposition in der 2. Fußball-Bundesliga aus.
Der Titelfavorit weist nun sechs Punkte mehr als der SC Freiburg auf. Der badische Bundesliga-Absteiger hatte am Freitagabend beim VfL Bochum mit 0:2 gepatzt. Freiburg bleibt aber Tabellenzweiter, auch wenn der Vorsprung auf Verfolger 1. FC Nürnberg auf zwei Zähler schmolz.
RB Leipzig beherrschte die Partie gegen Braunschweig am Sonntag klar. Bei besserer Chancenverwertung hätte der Aufstiegskandidat wesentlich höher gewinnen können. Emil Forsberg (24. Minute) mit seinem sechsten Saisontor und Marvin Compper (30.) mit seinem ersten Treffer in dieser Runde trafen vor dem Seitenwechsel gegen die im ersten Durchgang mit einer Fünfer-Abwehrkette operierenden Niedersachsen. Eintracht-Keeper Rafal Gikiewicz sah dabei jeweils nicht gut aus. „Wir haben super Druck gemacht“, sagte RB-Stürmer Yussuf Poulsen. „Die hatten Glück, dass wir vor der Pause nicht schon 3:0 oder 4:0 geführt haben.“
Nach dem Wechsel stellte Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht in der Defensive auf vier Mann um, um mehr Druck nach vorne zu machen. Aber Leipzig dominierte weiterhin. „Wir sind happy, dass wir zu Null gewonnen haben“, sagte Compper.
Der FC St. Pauli bleibt ebenfalls im Rennen um einen Aufstiegsplatz. Die Hamburger gewannen bei der SpVgg Greuther Fürth 2:0 (1:0) und behaupteten damit Rang vier. Marc Hornschuh brachte das Team von Trainer Ewald Lienen aus abseitsverdächtiger Position in Führung (34.). „Es war ein bisschen glücklich. Ich weiß nicht ob ich im Abseits gestanden bin“, sagte Hornschuh. Angesichts der guten kämpferischen Leistung sei der Sieg aber verdient.
Waldemar Sobota sorgte mit einem schlitzohrigen Heber nach einem Konter (62.) für klare Verhältnisse. Fürth stemmte sich vergeblich gegen die fünfte Niederlage. St. Pauli liegt weiterhin drei Punkte hinter dem Relegationsplatz.
Eine schwache Partie lieferten sich der Karlsruher SC und der FSV Frankfurt beim 1:1 (0:0). Beide Mannschaften neutralisierten sich weitgehend und lieferten sich viel Geplänkel im Mittelfeld. Im zweiten Durchgang wurde das Niveau vor 12 839 Zuschauern im Wildparkstadion etwas besser. Innenverteidiger Lukas Gugganig brachte den FSV mit einem direkt verwandelten Freistoß überraschend in Führung (65.). Der eingewechselte Ylli Sallahi erzielte mit einem haltbaren Fernschuss (72.) den verdienten Ausgleich.
„Wir haben in der ersten Halbzeit nicht so gut gespielt“, bilanzierte Sallahi. „Alles in allem war das zu wenig von uns.“ FSV-Coach Tomas Oral haderte mit dem Remis: „Das ist sehr ärgerlich, da meine Mannschaft eine super Leistung geboten hat.“
Torhüter Raphael Schäfer rettete mit einer überragenden Leistung dem 1. FC Nürnberg am Samstag das 1:0 (1:0) beim TSV 1860 München. „Auf jeden Fall ist es ein sehr, sehr gutes Spiel von mir gewesen“, sagte der 37-Jährige nach dem sechsten Sieg der Franken in Serie und der insgesamt zehnten ungeschlagenen Partie nacheinander. Der „Club“-Keeper war vor 51 200 Zuschauern einfach nicht zu bezwingen.
Patrick Erras sorgte mit seinem Tor (23.) für den wichtigen Dreier im Kampf um den Aufstieg. „Wir sind selbstverständlich sehr glücklich, dass wir im neuen Jahr gleich eine erste Duftmarke setzen konnten“, sagte Nürnbergs Trainer René Weiler. Die am Schluss entnervten „Löwen“ schweben dagegen nach der vierten Pleite in Serie als Vorletzter weiterhin in großer Abstiegsgefahr.
Das Debüt von Marco Kurz als neuer Trainer von Fortuna Düsseldorf ging gründlich daneben. Der Tabellen-15. verlor gegen den 1. FC Heidenheim 0:1 (0:0) und verpasste damit einen Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenverbleib. Der eingewechselte Robert Leipertz (69. Minute) erzielte vor 24 267 Zuschauern den Treffer. Ein langes Zuspiel von Robert Strauß unterschätze Fortunas Abwehrspieler Julian Koch, so dass Leipertz freistehend vor Torwart Michael Rensing im Strafraum zum Abschluss kam.