Financial Fairplay: Rangnick verteidigt Red Bull
Salzburg (dpa) - Ralf Rangnick hat das Transfergebaren und die damit einhergehenden Ausgaben des Getränkeherstellers Red Bull verteidigt.
Der Sportdirektor des deutschen Fußball-Zweitligisten RasenBallsport Leipzig und des österreichischen Meisters RB Salzburg sagte in Salzburg: „Bevor jemand anfangen muss, sich mit uns zu beschäftigen, hat die FIFA oder die UEFA in vielen anderen Standorten jede Menge zu tun.“
Er reagierte damit auf Äußerungen von FC-Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Dieser hatte mit Blick auf Leipzig in einem Interview der „Sport Bild“ die Berücksichtigung von Financial Fairplay bei der Bundesliga-Lizenzierung vorgeschlagen. „Zunächst mal eins: Ich habe keine Sorge oder gar Ängste vor RB Leipzig. Zweitens: Das Thema RB Leipzig, die ganze Diskussion, kann man relativ schnell zu den Akten legen - wenn man Financial Fairplay als Lizenzierung bitte auch in der Bundesliga einführt. Dann ist das Thema von selbst erledigt. Dann darf der Herr Mateschitz per anno maximal 15 Millionen pro Jahr investieren - oder 45 Millionen für drei Jahre“, sagte Rummenigge.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) tue gut daran, das UEFA-Lizenzierungsverfahren auf Bundesliga-Niveau einzuführen. „Denn sonst haben wir ein Lizenzierungsverfahren für Red Bull Leipzig und ein anderes für Borussia Dortmund oder Schalke 04. Das kann es nicht sein. Das muss harmonisiert werden“, sagte Rummenigge.
Die DFL sagte auf Anfrage, dass es aus ihrer Sicht keinen neuen Stand gibt. Der Verband bleibt bei der Position, die Geschäftsführer Andreas Rettig vor einem guten Jahr darstellte. „Für uns ist das noch eine Art Black Box und noch nicht greifbar. Deshalb können wir heute nicht sagen, wir übernehmen das in unserem Lizenzierungsverfahren“, hatte Rettig gesagt.
Rangnick verteidigte zudem die RB Leipzig-Einkäufe Marcel Sabitzer und Massimo Bruno, die sofort an RB Salzburg ausgeliehen wurden. „Das ist eine völlig gängige Praxis im internationalen Fußball“, bemerkte der Sportdirektor. Er nannte die englischen Top-Clubs Manchester United, Manchester City und FC Chelsea als Beispiele für die international gängigen Transfergeschäfte. „Es sollen sich alle Verantwortlichen, die sich mit uns beschäftigen, anschauen, wie viele Spieler von internationalen Clubs verliehen sind. Es gibt manche davon in England, die wissen wahrscheinlich selber nicht mehr, wie viele sie wohin verliehen haben“, sagte Rangnick.