Finanzsorgen in Aachen: Zu hohe Stadionkosten
Aachen (dpa) - Fußball-Zweitligist Alemannia Aachen bangt nicht nur aus sportlichen Gründen um einen Verbleib in der 2. Fußball-Bundesliga.
Wie die „Aachener Zeitung“ und „Aachener Nachrichten“ berichten, wachsen beim Tabellenschlusslicht die finanziellen Sorgen. Demnach machen die durch den Stadionneubau verursachten Verbindlichkeiten zu schaffen.
„Die derzeitige Lage ist nicht dramatisch. Aber wenn die Bedingungen so bleiben, könnte es bei der Lizenzerteilung für die kommende Saison Probleme geben. Die Annuitäten erdrücken uns“, sagte der Aufsichtsratschef Meino Heyen der Nachrichtenagentur dpa.
Der ehemalige Bundesligist muss jährlich knapp sechs Millionen Euro für das Tivoli-Stadion und das dazugehörige Parkhaus aufbringen. Die wenig erfreuliche Entwicklung auf der Einnahmeseite verschärft das Liquiditätsproblem. Sowohl bei den Zuschauerzahlen als auch beim TV-Ranking liegt der Traditionsclub hinter den Kalkulationen zurück. Im Bestreben, bei der angestrebten Umschuldung günstiger an Geld zu kommen, hofft der Verein auf weitere Sicherheiten der Stadt Aachen.
Der Notruf des Vereins kommt nicht überraschend: Schließlich machen die mit dem Stadionneubau eingegangenen wirtschaftlichen Verpflichtungen schon länger zu schaffen. Nach Aussage von Heyen hat der Club aber dank der Mehreinnahmen aus der vorigen Saison keine Probleme, über die Spielzeit 2011/2012 zu kommen. „Aber wenn die Lizenzierung für die nächste Saison kommt, werden wir wieder fragen: Wie geht es weiter? Das Liquiditätsloch wird wieder kommen“, sagte er.
Vor allem die acht Millionen Euro kurzfristigen, hochverzinsten Verbindlichkeiten, die den Verein derzeit am meisten belasten, bereiten Probleme. Weitere Sicherheiten der Stadt könnten helfen, günstiger an Geld zu kommen und den Stadionkredit von 18 auf 25 Jahre auszudehnen. In Gesprächen zwischen der Stadt und dem Verein soll das Problem in den kommenden Tagen erörtert werden. Heyen ist zuversichtlich: „Im Wesentlichen erfahren wir von allen Seiten Zustimmung für unser Vorhaben, um endlich eine Umfinanzierung hinzubekommen. Ich spüre, dass auch die Verwaltung umdenkt.“