Frankfurt vor Wintermeisterschaft in Liga zwei
München (dpa) - Fortuna klagt, Fürth jubelt - und Frankfurt hofft: Nach der ersten Saisonpleite für Noch-Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf kann sich Eintracht Frankfurt am Montag mit einem Sieg beim FC St. Pauli auf den letzten Drücker den Titel als Wintermeister der 2. Fußball-Bundesliga sichern.
Für das perfekte Finale im Unterhaus hatte am 19. Spieltag der SC Paderborn gesorgt, das Düsseldorf eine Heimpleite zufügte. Keinen Sieger gab es beim 2:2 (1:1) im Geisterspiel zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden.
„Irgendwann bist Du einfach mal fällig, und heute waren wir fällig“, sagte Düsseldorfs Trainer Norbert Meier nach dem 2:3. SC-Torjäger Nick Proschwitz, Alban Meha und Florian Mohr trafen in der packenden Partie für die Ostwestfalen, die nun endgültig im Aufstiegskampf angekommen sind. „Wir haben momentan einfach einen tollen Lauf. Es macht uns mächtig stolz, was wir für eine erste Saisonhälfte gespielt haben“, sagte Proschwitz.
Nach dem Willen von Paderborns Coach Roger Schmidt soll dies im neuen Jahr so weitergehen: „Wir werden versuchen, diesen Fußball so lange wie möglich auf den Platz zu bringen und oben dran zu bleiben.“ Kurz leckte Düsseldorf seine Wunden, dann war vor dem Pokal-Hit gegen Meister Borussia Dortmund Besinnung auf die eigenen Stärken angesagt. „Die Niederlage ist kein Weltuntergang. Wir werden das verdauen und dann wieder marschieren“, sagte Fortuna-Kapitän Andreas Lambertz.
Eine perfekte Pokal-Generalprobe feierte Greuther Fürth mit dem 5:0 gegen Union Berlin. Gäste-Coach Uwe Neuhaus war bedient: „0:4 im Hinspiel, heute war es noch deutlicher - aus verständlichen Gründen wünsche ich euch den Aufstieg, damit wir euch nicht wiedersehen müssen.“ Für Fürth steht nun das Derby beim 1. FC Nürnberg an.
Größter Nutznießer des Fortuna-Patzers könnte Frankfurt werden. „Mit einem Sieg könnten wir eine kleine Weiche stellen“, sagte Trainer Armin Veh. Und was für eine, immerhin würde die Eintracht dann als Spitzenreiter überwintern.
Hoch her ging es am 19. Spieltag auch im Tabellenkeller: Nach dem 0:2 gegen den VfL Bochum trennte sich der FSV Frankfurt von Trainer Hans-Jürgen Boysen. Düster sieht es für Schlusslicht Karlsruher SC nach dem 1:3 gegen 1860 München aus. „Das ist zu wenig für die 2. Liga“, klagte Sportdirektor Oliver Kreuzer.
Auf einem Abstiegsrang überwintert Rostock nach dem 2:2 gegen Dresden. Zwar sahen die Hausherren vor der Geisterkulisse nach dem Führungstor von Marcel Schied nach nur 31 Sekunden und dem Treffer von Marek Mintal (57. Minute) lange wie der Sieger aus. Doch nach der Gelb-Roten Karte für Michael Wiemann (82.) traf Dresdens Mickael Poté zum späten Ausgleich (90.+2). „Das muss man heimbringen“, klagte Hansa-Coach Wolfgang Wolf, der weiter ohne Sieg ist. „Aber wenn man unten steht, wird jeder Fehler bestraft.“ Die Zuschauer waren nach der Randale vor einem Monat gegen St. Pauli ausgesperrt worden.
Auch Alemannia Aachen verpasste knapp drei Punkte im Abstiegsrennen. Bas Sibum brachte (26.) die Gäste in Front, Dominick Kumbela glich für Eintracht Braunschweig (86.) aus. Eine Punkteteilung gab es auch beim 1:1 (1:0) zwischen Energie Cottbus und dem MSV Duisburg. Marc André Kruska brachte Cottbus in Front (34.), Branimir Bajic (75.) glich für die nach der Gelb-Roten Karte für Dzemal Berberovic (60.) in Unterzahl spielenden Gäste noch aus.