FSV Frankfurt Transfermeister der 3. Liga
Leipzig (dpa) - Neuer Trainer, neuer Sportdirektor, neue Mannschaft: Vor dem Start der 3. Fußball-Liga kann sich der FSV Frankfurt immerhin schon mit dem Titel des Transfermeisters schmücken. Der Zweitliga-Absteiger hat einen kompletten Umbruch hinter sich.
Für die erste Drittliga-Saison haben die neuen Verantwortlichen, Sportdirektor Roland Benschneider und Cheftrainer Roland Vrabec, bislang 19 neue Spieler verpflichtet, 26 Profis wurden abgegeben. Angeführt wird das Team vom zuletzt vereinslosen ehemaligen Bundesliga-Profi Patrick Ochs als Kapitän.
Bis zum Mittwoch tätigten die 20 Drittligisten insgesamt 414 Transfers (193 Zugänge/221 Abgänge). Das waren weniger als in den vergangenen Jahren zum gleichen Zeitpunkt vor dem Saisonstart (2015: 444, 2014: 429). Da die Zahl der Abgänge fast konstant blieb, gehen viele Drittligisten in diesem Sommer zunächst mit kleineren Kadern in die Saison.
Zudem handelt es sich bei mehr als der Hälfte aller Neuzugänge um Talente im Alter unter 23 Jahren. Dem stehen nur 16 Neuverpflichtungen über 30 Jahre gegenüber, fünf davon sicherte sich der FSV Frankfurt. Bis zum Ende der Transferperiode am 31. August können die Clubs noch nachbessern.
Beim Saison-Auftaktspiel zwischen dem MSV Duisburg und dem SC Paderborn am Freitag (20.30 Uhr) treffen nicht nur zwei Absteiger aufeinander, sondern auch zwei fleißige Einkäufer. Duisburg verpflichte nach 17 Abgängen bislang neun neue Spieler. Paderborn trennte sich sogar von 21 Spielern, zwei Drittel davon wechselten zu höherklassigen Clubs oder ins Ausland. „Nach einem kompletten Umbruch muss sich bei uns das Gebilde erst einmal finden“, erklärte Trainer René Müller.
Die Aufsteiger Sportfreunde Lotte und Jahn Regensburg setzen auf ihre bewährten Kräfte. Regensburg verstärkte sich nur mit vier Spielern, Lotte hat nur drei Abgänge zu verzeichnen. Auch Fortuna Köln verpflichtete nach den Abgängen der beiden Topscorer Marco Königs (Würzburger Kickers) und Julius Biada (Eintracht Braunschweig) nur zwei neue Spieler.
Der FC Hansa Rostock hielt sich in Sachen Transfers auffällig zurück. „Wir konnten alle Leistungsträger halten, haben ein eingespieltes Team. Das könnte ein Vorteil sein“, meinte Trainer Christian Brand. Allerdings betonte er, dass man noch auf der Suche nach Verstärkungen sei.
Die SG Sonnenhof Großaspach musste sich nach dem Weggang von Rüdiger Rehm (Arminia Bielefeld) auch einen neuen Cheftrainer suchen und präsentierte in Oliver Zapel einen Nachfolger, der bislang nur im unterklassigen Fußball tätig war. Gleich drei Spieler vom Absteiger Stuttgarter Kickers wechselten zum Halleschen FC und zwei zu Preußen Münster.