Hockey Personeller Umbruch beim CHTC
Der Hockey-Bundesligist geht mit einem runderneuerten Team in die Saison.
Es bricht eine neue Ära an im Herren-Team des Crefelder HTC. Ein Umbruch der größeren Art ist vollzogen - das Ergebnis präsentierte der Club am Montag. Anfang Mai habe man unter Druck gestanden, eine neue Mannschaft zusammenzustellen, sagt der Vorsitzende Dirk Wellen. Eckpfeiler des Teams wie Linus Butt, Oskar Deecke (beide Karriereende), Mark Appel (Club an der Alster), aber auch Florian Pelzner, Eric Knobling und Constantin Illies (alle zu RW Köln) verließen den Verein. Andere gingen ins Ausland wie Max van Laak, wechselten in die Nachbarstadt wie Ronan Gormley oder legten eine studienbedingte Pause ein wie Felix Wild. Da brach etwas auseinander.
Kapitän Wellen: Input der erfahrenen Spieler ist wichtig“
Die Verantwortlichen um Trainer Robin Rösch, Dirk Wellen aber auch Kapitän Niklas Wellen steckten die Köpfe zusammen, ließen ihre internationalen Kontakte spielen, stellten ein neues Team zusammen, mit einem starken irisch-walisischen Anstrich. Die Iren Matthew Bell und Michael Robson gehörten bereits zum Team des Vorjahres. Neu dabei sind nun die Iren Neal Glassey, Paul Gleghorne sowie die Waliser Daniel Kyriakides und Ben Francis sowie der Südafrikaner Daniel Sibbald. Das hat Auswirkungen auf das Miteinander. Die Sprache im Team ist nun Englisch, ob in Whattsapp-Gruppen, in der Vorbesprechung oder in der Kabine.
Kapitän Niklas Wellen sagt: „Der Input der erfahrenen Ausländer ist einfach wichtig. Die Jungs sind offen, bringen sich ein, es ist nicht viel Arbeit nötig für die Integration.“ Trainer Robin Rösch spricht von einer „neuen Kultur, einem neuen Spielstil“, der aus den Veränderungen erwachse: „Ich bin voller Vorfreude. Es geht jetzt darum, alle schnell zu integrieren.“ Vorsitzender Dirk Wellen: „Wir haben gezielt nach Irland geguckt. Mit diesen Spielern haben wir gute Erfahrungen gemacht. Es war noch keine Diva dabei. Sie bringen eine angelsächsische Mentalität mit.“
Trainer Robin Rösch: „Wir müssen jetzt schnell zusammenfinden“
Das Problem: Rösch hat sein Team erst seit Freitag komplett zusammen. Es bleiben ihm nur wenige Trainingseinheiten, denn am Samstag beginnt die Bundesliga-Saison mit dem Gastspiel beim Club an der Alster. Der CHTC-Tross wird schon einen Tag vorher anreisen, um auch vor Ort noch ein bisschen Zeit miteinander zu verbringen. Rösch: „Wir müssen jetzt schnell zusammenfinden, uns kennenlernen. Alle integrieren sich, machen mit, bringen sich ein. Es herrscht ein Leistungssportgedanke. Wir kommunizieren viel miteinander. Die Jungs helfen sich untereinander.“ Teamgrillen, Beachvolleyball am Baggersee, alles das soll den Mannschaftsgeist stärken, wie Teamanagerin Perdita Michler sagt. Zimmer werden anders belegt. Neue mit Alten, Junge mit Erfahrenen. Durchmischung. Wohnen werden die Briten allesamt in Krefeld. Nur noch vier Spieler des Kader leben in Köln, zwei in Düsseldorf. Der Rest in Krefeld.
Das Tema Endrunde als Zielsetzung ist keines mehr
Rösch sagt über seine Führung: „Das Team soll aktiv mitmachen. Ich gebe die Ideen vor, die Mannschaft entwickelt mit. Das geht mit viel Kommunikation. Es ist sehr lebendig.“ Vizekapitän Matthew Bell und Paul Gleghorne sollen die Lücke füllen, die die Abgänge und Führungsspieler Linus Butt und Deecke hinterlassen. Niklas Wellen: „Eine Woche mehr Vorbereitung wäre für uns gut gewesen. Wir werden aber in Hamburg mithalten können. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“ Der Prozess des Zusammenwachsens werde noch einige Zeit dauern, so sagt es auch Rösch: „Mit der Entwicklung der Mannschaft muss man Geduld haben.“
Das Thema Endrunde, die wieder in Krefeld stattfindet, als Zielsetzung für die erste Mannschaft ist ohnehin keines mehr. Dirk Wellen: „Wir reden nicht mehr über das Final Four. Das Team soll sich erst einmal in der Bundesliga etablieren.“