Fürth dominiert Nürnberg beim 5:1
Fürth (dpa) - Die SpVgg Greuther Fürth bleibt der große Derby-Schreck des 1. FC Nürnberg. Im brisanten Duell der beiden fränkischen Fußball-Zweitligisten feierte der Kleeblatt-Club ein 5:1 (2:1) und ist inzwischen schon seit fast sechs Jahren ungeschlagen in Spielen gegen den Lokalrivalen.
Durch den Erfolg führt die SpVgg die Tabelle nach zwei Spieltagen gemeinsam mit dem VfL Bochum an. Während die Fürther Spieler für ihre starke Vorstellung von ihren Fans begeistert gefeiert wurden, lobte sie Trainer Frank Kramer überschwänglich. „Sie haben das super gemacht. Das war heute eine Klasseleistung“, meinte er im TV-Sender sky sport. „Wenn du solche individuelle Fehler machst, kannst du nicht so ein Spiel gewonnen“, klagte indes der enttäuschte Club-Coach Valérien Ismaël. „Wir haben uns selbst geschlagen. Das war ein schwarzer Tag.“
Abdul Rahman Baba (8./57. Minute), Goran Sukalo (17./Foulelfmeter), Tom Weilandt (76.) und Robert Zulj (87.) sicherten vor 17 200 Zuschauern in der ausverkauften Fürther Arena einen eindrucksvoll herausgespielten Prestigeerfolg für die Spielvereinigung, die in der vergangenen Saison in der Bundesliga-Relegation am Hamburger SV noch knapp gescheitert war. Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer durch Javier Pinola (35.) blieb zu wenig für am Ende desolate Nürnberger.
Schon in der Anfangsphase waren Pinola & Co. noch überhaupt nicht auf Betriebstemperatur und lagen schnell mit zwei Toren in Rückstand. Begünstigt wurde die Fürther Führung durch einen verhängnisvollen Torwartfehler von Raphael Schäfer, der sich den Ball nach Babas haltbarem Schuss etwas unkonzentriert selber ins Tor bugsierte. Danach ließ der Bundesliga-Absteiger Großchancen durch Peniel Mlapa (44.) und Niclas Füllkrug (50.) aus - und ging völlig unter.
Trotz der Begeisterung über ihren Sieg gingen die Gedanken der Fürther Profis auch an ihren vor einigen Tagen bei einem Autounfall schwer verletzten Teamkollegen Ilir Azemi. „Wir haben für unseren Freund gewonnen und toll gekämpft für ihn“, meinte Sukalo. Schon vor der Partie hatte die Mannschaft ihr Mitgefühl mit dem 22 Jahre alten Stürmer ausgedrückt. Die elf Spieler der Startformation liefen alle mit Trikots von Azemi mit dessen Rückennummer 33 ins Stadion ein. „Wir haben versucht ihn Energie zu schicken. Wir denken jede Sekunde an ihn“, sagte Stephan Schröck.