Fürth „fast da“ - Fortuna im Frühlingstief

München (dpa) - Die SpVgg Greuther Fürth kann allmählich die Aufstiegsparty planen. Bei Herbstmeister Fortuna Düsseldorf herrscht im Frühlingstief dagegen nichts als Frust.

„Aufstieg? Wo sollen wir von Aufstieg reden, wenn man eine solche Gurkerei sieht?“, schimpfte Fortuna-Coach Norbert Meier nach dem 1:2 (0:1) am Donnerstag bei Hansa Rostock. „Eigentlich müsste man sich schämen. Das war grottenschlecht von uns“, sagte Meier nach dem nächsten herben Rückschlag im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga.

Ganz anders ist die Fürther Frühlingslaune: Nach dem 3:0 zum Auftakt des 29. Spieltages gegen Energie Cottbus stehen die Franken vor dem Sprung ins Oberhaus. „Wir sind fast da“, erkannte Olivier Occean, der mit seinem 17. Saisontor (75. Minute) neben Thomas Kleine (30.) und Sercan Sararer (89.) den achten Fürther Heimsieg in Serie perfekt machte. Allerdings kann Eintracht Frankfurt mit einem Sieg beim MSV Duisburg am Samstag die Tabellenspitze zurückerobern.

Auch Mike Büskens bejubelte den nächsten Schritt auf dem Weg in die Bundesliga, doch der Fürther Coach mahnte pflichtbewusst: „Für uns geht es weiter, weiter, weiter. Es gibt keinen Grund, dass wir uns zurücklehnen, auch wenn das Ergebnis in Rostock uns natürlich in die Karten gespielt hat.“

Und wie. Immerhin haben die Franken schon neun Punkte Vorsprung auf den Noch-Tabellendritten Düsseldorf, der nach seinem Absturz nun sogar um den Relegationsplatz bangen muss. „Wir haben uns praktisch in unser Schicksal ergeben“, klagte Coach Meier nach der Pleite beim bisherigen Schlusslicht aus Rostock, das nach dem zweiten Sieg in Serie wieder vom Klassenverbleib träumen darf. Tom Weilandt (29.) und Oliver Fink per Eigentor (61.) sorgten für die Tore des Ostsee-Clubs. Für Fortuna konnte Ranisav Jovanovic nur verkürzen (85.).

„Ich habe immer an die Jungs geglaubt“, freute sich Hansa-Coach Wolfgang Wolf über das erneute Lebenszeichen. „Jetzt sind wir wieder mittendrin. Aber wir müssen genauso weiter machen, sonst bringt uns dieser Sieg nichts.“

Für Düsseldorf wird es dagegen im Aufstiegskampf immer enger, dabei sah vor vier Monaten noch alles nach der Rückkehr in die Bundesliga aus. Mit 41 Punkten stellte Fortuna einen Halbzeit-Bestwert im Unterhaus auf, seitdem stockt jedoch der Aufstiegsmotor. „Ich weiß nicht, warum die Jungs ihre Chancen so liegen lassen“, sagte Meier ratlos.

Der FC St. Pauli will die unfreiwillige Steilvorlage der Fortuna nutzen und auf den dritten Platz vorrücken. „Wir haben vier Spiele in elf Tagen. Entscheidend wird sein, in den letzten Spielen die Nerven zu bewahren“, sagte Pauli-Trainer André Schubert. Mit einem Sieg am Samstag beim FSV Frankfurt kann der Kiez-Club die Fortuna vom Relegationsrang verdrängen.

Nach zuletzt zwei Niederlagen kehrte Union Berlin gegen Erzgebirge Aue in die Erfolgsspur zurück. Chinedu Ede sorgte mit seinem frühen Tor (9.) für die Entscheidung. Aue versuchte zwar alles, nutzte aber seine Chancen nicht.