Fürth prüft Hertha - Sechskampf um den Aufstieg
München (dpa) - Noch 810 Minuten 2. Liga - dann soll der Betriebsunfall Abstieg bei Hertha BSC endgültig ad acta gelegt werden. Das Topspiel am Montag bei der SpVgg Greuther Fürth wird für die Berliner allerdings eine echte Bewährungsprobe.
Zuvor will der FC Augsburg mit seinem Sieg am Samstag bei Union Berlin den Spitzenreiter unter Druck setzen. Mit Rückenwind gehen die Kellerkinder Karlsruher SC, FC Ingolstadt und Arminia Bielefeld in den 26. Spieltag. Nach der erfolgreichen letzten Runde hoffen sie auf weitere wichtige Punkte im Abstiegskampf.
Als Tabellenprimus in der Rückrunde auswärts noch ungeschlagen und mit sechs Punkten Abstand zum Relegationsplatz befindet sich Hertha BSC in einer optimalen Ausgangsposition. Trotzdem zeigte sich Trainer Markus Babbel zurückhaltend. „Wir schauen nur von Spiel zu Spiel. Es bringt nichts, darüber nachzudenken, was wäre, wenn“, sagte Babbel, gab aber zu: „Je eher wir unser Ziel erreichen, desto besser.“ Und das lautet ganz klar Aufstieg.
Doch beim Tabellendritten in Fürth wartet eine schwere Aufgabe auf die Berliner, denn auch die Franken wollen endlich aufsteigen. „Das wäre rein emotional das Größte, was wir in der jüngeren Vereinsgeschichte erreichen könnten. Der Aufstieg ist das, wofür wir Tag für Tag arbeiten“, erklärte SpVgg-Manager Rachid Azzouzi im „Kicker“.
Auf Platz zwei hat sich nach der 5:2-Toregala gegen Düsseldorf der FC Augsburg etabliert. Ihre Erfolgsserie von fünf Spielen ohne Niederlage wollen die Schwaben gegen Union Berlin fortsetzen. Nach seiner Suspendierung steht Augsburgs Topscorer Michael Thurk vor der Rückkehr ins Team. FCA-Trainer Jos Luhukay hatte Thurk sowie Jonas de Roeck und Daniel Baier wegen angeblich unzureichender Trainingsleistungen gegen Düsseldorf aus dem Kader gestrichen.
Neben dem Trio an der Tabellenspitze gehören noch drei weitere Teams zum Kreis der Aufstiegsanwärter: Der VfL Bochum, Erzgebirge Aue und Energie Cottbus. Bochum will mit einem Dreier gegen die zuletzt glücklosen Aachener den Saisonrekord auf 13 Spiele ohne Niederlage verbessern und den Anschluss an die Spitze halten. Gleiches gilt für Cottbus. „Das wird ein heißes Rennen. Aber jeder in der Mannschaft hat verstanden, was möglich ist - Aufgeben gilt nicht“, forderte Energie-Kapitän Marc-André Kruska im „Kicker“.
Hoch her geht es auch im Tabellenkeller: Für sechs Mannschaften kann es im Abstiegskampf noch eng werden. Mit mageren 13 Zählern hechelt Tabellenschlusslicht Bielefeld dem Feld weiterhin hinterher. Doch beim 2:1 in Duisburg haben die Westfalen ein Lebenszeichen von sich gegeben. „Klar, das ist ein schönes Gefühl“, meinte Arminia-Profi Rüdiger Kauf. „Nun müssen wir uns auch gegen 1860 München wieder teuer verkaufen und dann von Spiel zu Spiel schauen.“
Beim Karlsruher SC weht seit dem Trainerwechsel ein neuer Wind. Coach Rainer Scharinger hat die freien Tage gestrichen. „In unserer Situation müssen wir mehr machen als die anderen. Es darf 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche und 30 oder 31 Tage im Monat nur noch um unseren KSC gehen“, sagte Scharinger.