Fürth vor Charaktertest - Rostock in Not
München (dpa) - Jetzt erst recht! Nach dem bitteren Pokal-K.o. gegen Borussia Dortmund will die SpVgg Greuther Fürth mit aller Macht den ersten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga realisieren.
„Jetzt geht es darum, Charakter zu zeigen und wieder aufzustehen“, forderte Trainer Mike Büskens. Der Spitzenreiter der 2. Liga möchte am Samstag mit einem Heimsieg gegen den Tabellenvorletzten Karlsruher SC ein Zeichen für ein Happy-End einer besonderen Saison setzen.
„Wenn wir aufsteigen, spielen wir jede Woche gegen die besten Clubs“, sagte Gerald Asamoah zur Aussicht auf weitere Duelle mit Spitzenvereinen wie den BVB, gegen den die Franken im Halbfinale des Pokals in letzter Minute der Verlängerung mit 0:1 verloren. Die Aufbruchstimmung in Fürth dokumentierte sich nur zwei Tage nach der verpassten Pokal-Sensation gegen Dortmund mit der Präsentation des Investors für das neue, 20 000 Zuschauer fassende Stadion, das 2014 bezogen werden soll.
Der 27. Zweitliga-Spieltag könnte wegweisend sein. Die Fürther Spitzenreiter (56 Punkte) können am Samstag zeitgleich mit dem Tabellendritten Fortuna Düsseldorf (52), der Aufsteiger Eintracht Braunschweig empfängt, im Fünfkampf um den Aufstieg vorlegen. „Wir müssen jetzt ganz schnell weitermachen“, ermahnte Büskens sein Team. Aus den letzten sechs Partien holte man 16 von 18 möglichen Punkten.
Mit dem siebten Heimsieg in Serie würden die Fürther den Druck auf die Verfolger nochmals erhöhen: Der Tabellenvierte FC St. Pauli (50 Punkte) wäre am Sonntag im Heimspiel gegen Energie Cottbus ebenso noch mehr in Zugzwang wie der fünftplatzierte SC Paderborn (50), der den ums Überleben kämpfenden MSV Duisburg empfängt. Nachlegen müsste auch der derzeit schärfste Fürth-Jäger Eintracht Frankfurt (55 Zähler). Der Tabellenzweite gastiert am Montagabend bei Union Berlin.
In Düsseldorf sorgte mitten im Aufstiegsendspurt der Wechsel von Innenverteidiger Assani Lukimya für helle Aufregung. Man respektiere die Entscheidung des Spielers, äußerte Fortuna-Coach Norbert Meier. Der Weggang des „wichtigen Leistungsträgers“ schmerzt jedoch. Der 26 Jahre alte Lukimya will bis zuletzt alles geben. „Ich habe ein großes Ziel mit der Fortuna“, erklärte der Abwehrspieler. Das magere 1:1 am Montag in Cottbus ist abgehakt. „Es gibt auch so Tage, an denen nicht viel zusammengeht“, meinte Meier. Der Blick geht nach vorne.
Im Abstiegskampf rückt ebenfalls die Zeit der Entscheidungen näher. Nach fünf sieglosen Partien helfen Schlusslicht Hansa Rostock im eigenen Stadion gegen Erzgebirge Aue nur drei Punkte weiter. Fatal wirkten sich zuletzt die individuellen Aussetzer aus. „Es fehlt vorne wie hinten die Cleverness“, beklagte Manager Stefan Beinlich.
Auch in Aachen herrscht nach zuletzt drei Niederlagen wieder Alarm. Für den Tabellen-16. ist die Partie am Freitagabend beim nur vier Punkte besseren FSV Frankfurt ein Schlüsselspiel. „Die Mannschaft weiß, dass jetzt die entscheidende Phase kommt. Dessen ist sie sich bewusst, und das muss sie auf dem Spielfeld jetzt zeigen“, erklärte Alemannia-Coach Friedhelm Funkel.