Hansa Rostock droht nach Krawallen harte Strafe
Frankfurt/Rostock (dpa) - Nach neuerlichen Krawallen muss Zweitligist FC Hansa Rostock als Wiederholungstäter eine exemplarische Bestrafung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) fürchten.
Sogar ein „Geisterspiel“ ohne Zuschauer könnte den Mecklenburgern wegen der Ausschreitungen einiger Hansa-Anhänger beim Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt (1:4) drohen. Der Verein und Trainer Peter Vollmann verurteilten die Randale scharf.
„Sie sind einfach unbelehrbar trotz aller Versprechungen. Ich kann mich dafür nur entschuldigen“, sagte Vollmann. Im NDR 1 Radio MV wurde der 53-Jährige noch deutlicher: „Ich schäme mich dafür, ja.“ Im Hansa-Fanblock waren Feuerwerkskörper gezündet worden. Die zweite Hälfte wurde deshalb verspätet angepfiffen. Die Fans, die dafür verantwortlich seien, würden vergessen, „welchen Schaden sie mit dem Einsatz von Pyrotechnik ihrem Verein zufügen und welcher Gefahr sie andere Menschen aussetzen“, erklärte Vorstandschef Bernd Hofmann.
Bei Ausschreitungen nach dem Spiel nahm die Polizei 24 Fans zur Feststellung der Personalien in Gewahrsam. Wie die Polizei mitteilte, waren Anhänger beider Clubs aufeinander losgegangen. Auch Feuerwerkskörper seien geflogen. Mit einem Großaufgebot hätten die Einsatzkräfte beide Seiten getrennt. Dabei seien auch Schlagstöcke und Pfefferspray eingesetzt worden. Schon vor Spielbeginn hatten Fans versucht, Polizeifahrzeuge in Brand zu stecken. Mindestens ein Fan wurde bei den Auseinandersetzungen verletzt.
Rostocker Anhänger hatten den Verein in der Vergangenheit immer wieder durch Randale in den Ruf eines Krawall-Clubs gebracht. Auch in dieser Saison wurde Hansa bereits einmal für das Fehlverhalten seiner Fans zur Kasse gebeten. Anfang des Monats verhängte der DFB-Kontrollausschuss eine 4000-Euro-Geldstrafe gegen den Aufsteiger. Das Gremium ahndete damit das Zünden von pyrotechnischen Mitteln und Nebeltöpfen unmittelbar nach dem Schlusspfiff beim Spiel bei Dynamo Dresden am 24. Juli.