Hansa Rostock ohne Fans bei Spiel in St. Pauli

Rostock (dpa) - Fußball-Zweitligist Hansa Rostock tritt zum Rückspiel beim FC St. Pauli am 22. April ohne eigene Fans an.

Im Rahmen eines Erörterungstermins lehnte der Club den Vorschlag ab, 2200 Karten ausschließlich an Hansa-Anhänger abzugeben, die nicht in der Datei „Gewalttäter Sport“ der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) eingetragen sind. „Die Polizei räumte bei dem Erörterungstermin ein, dass diese nicht ausschließen kann, dass in dieser Datei auch eine Vielzahl 'Unschuldiger' geführt wird. Die Datei ist somit nicht aussagekräftig und für die Ausgrenzung von Gewalttätern nicht geeignet“, sagte Hansa-Anwalt Gunnar Kempf in einer Vereinsmitteilung.

Die Hamburger Polizei hatte wegen früherer Ausschreitungen den Verkauf von Eintrittskarten an Fans von Hansa Rostock untersagt. Der FC St. Pauli ist dagegen gerichtlich vorgegangen. In erster Instanz war die Polizei-Entscheidung bestätigt worden, in zweiter Instanz soll das Oberverwaltungsgericht am Montag entscheiden.

Ein von den Clubs und der Polizei erarbeiteter Kompromissvorschlag hatte vorgesehen, dass 1500 Steh- sowie 700 Sitzplatzkarten an Rostocker Anhänger personalisiert verkauft werden sollten. Allerdings sollten die Personen nicht in der Datei „Gewalttäter Sport“ erfasst sein. Dies lehnte Hansa ab. Der eigene Vorschlag, alle Personen mit Stadion- und Hausverbot auszuschließen, wurde abgelehnt. „Aus unserer Sicht wäre dieses Vorgehen zielführend, um die Gewalt aus dem Stadion zu verbannen, nicht pauschal Hunderte Menschen in Generalverdacht zu nehmen und auszugrenzen“, erklärte Hansa Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann.