Hansa Rostock verliert weiter
Rostock (dpa) - Die Lage ist ernst und scheint sogar schon fast hoffnungslos. Hansa Rostock findet im Fußballjahr 2013 einfach nicht in die Spur.
Nur ein Sieg aus zehn Partien, ein mageres Tor aus den vergangenen acht Heimspielen - die Abstiegszone wäre schon viel näher, wenn sich die Konkurrenz nicht ähnlich schwach anstellen würde. Angesichts des Katastrophenkurses gehen selbst den Optimisten die Argumente für ein Festhalten an Trainer Marc Fascher aus. „Das müssen andere entscheiden“, sagte der 44-Jährige nach dem 0:2 gegen Arminia Bielefeld zu seiner Zukunft in dem Verein, mit dem er eigentlich langfristig etwas aufbauen wollte.
Die Perspektive aber ist weit. Auch Sportdirektor Uwe Vester, der immer wieder den Schulterschluss mit dem Trainer übte, ist von der Tagesrealität eingeholt worden. „Das Spiel müssen wir erstmal sacken lassen und analysieren“, bestimmte Vester und wich einem klaren Bekenntnis zu seinem massiv in die Kritik geratenen Chef-Übungsleiter aus. Man werde „vielleicht in den nächsten Tagen auch noch mal nach außen treten“.
Was immer das heißen mag: Nach Friede im Hansaland klingt es nicht. Kein Wunder angesichts des überaus bescheidenen Arbeitsnachweises. „Mit der Leistung der ersten Hälfte kann ich mich absolut identifizieren. Wir haben zwei Teams auf Augenhöhe gesehen“, bestimmte Marc Fascher und hatte damit nicht einmal Unrecht. Auf schwierigem Boden spielte sein Team ordentlich mit. Das Manko der vergangenen Monate wurde aber auch da schon deutlich: Hansa Abteilung Attacke verdient ihren Namen nicht.
Und wenn es dann einmal hinten einschlägt, ist niemand da, der es vorn wieder richtet. Auch diesmal nicht. Das 0:1 in der 47. Minute, als Christian Müller (48.) einen Blackout der bis dahin sicheren Rostocker Defensive mit der ersten Chance für die Gäste zur Führung nutzte, löste wieder kollektives Durcheinander aus.
„Das war ein dämliches Gegentor, das uns völlig aus dem Konzept gebracht hat“, gestand Abwehrchef Matthias Holst ein. Was folgte, war nur eine knappe Viertelstunde später das 0:2 durch Manuel Hornig und das Ende aller Hoffnungen auf ein Ende der monatelangen Misere. „Damit waren die Messen gelesen“, befand Fascher frustriert wie so gut wie immer in den vergangenen erfolglosen Wochen.
Noch sind es sechs Punkte Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze, die Teams einnehmen, die Hansa demnächst vor die Brust bekommt. Die Gastspiele bei Alemannia Aachen (12. April) und dem SV Babelsberg 03 (16. April) sowie der nächste Heimauftritt gegen Borussia Dortmund II (20. April) werden zeigen, wo die Reise hingeht.