Karlsruhe verliert - Kickers entlassen Dais

Leipzig (dpa) - Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch hat die SpVgg Unterhaching die beeindruckende Erfolgsserie des Karlsruher SC in der 3. Fußball-Liga gestoppt.

Die Mannschaft von Trainer Claus Schromm schlug am Samstag den Tabellenführer nach einer kämpferisch starken Leistung mit 2:1 (1:0) und rehabilitierte sich damit auch etwas für die jüngste Niederlage im Landespokal gegen den Regionalligisten SpVgg Bayern Hof (3:4 n.E.).

Karlsruhes Trainer Markus Kauczinski haderte vor allem mit der ersten Hälfte: „Da haben wir gar nicht stattgefunden, wir waren gar nicht da von der Spannung her.“ So gab es für die Gäste trotz einer Steigerung in der zweiten Halbzeit die erste Niederlage nach 20 Spielen. Zuletzt hatten die Badener am 22. September 2012 zu Hause gegen Wacker Burghausen ebenfalls mit 1:2 verloren.

Durch die Karlsruher Niederlage übernahm Arminia Bielefeld wieder die Tabellenführung. Zugleich bauten die Ostwestfalen ihre eigene Serie auf zwölf Spiele ohne Niederlage aus. Wie zuletzt war es auch beim FC Hansa Rostock keine Gala, dafür besticht die Arminia im Jahr 2013 durch Effektivität. Rostocks Trainer Marc Fascher, der sich in der vergangenen Woche selbst als „zum Abschuss freigegeben“ bezeichnete, kritisierte: „Leider bekommen wir nach nicht mal zwei Minuten in der zweiten Halbzeit nach der ersten Unaufmerksamkeit das 0:1.“

Bielefelds Trainer Stefan Krämer sah in dem Führungstreffer durch Christian Müller (48.) die Schlüsselszene: „Das frühe Tor in der zweiten Hälfte hat uns natürlich geholfen, denn auf diesem Platz ist es viel einfacher ein Tor zu verteidigen, als eines zu erzielen.“

Die direkten Verfolger des Führungsduos patzten. Der VfL Osnabrück verlor beim SV Wehen Wiesbaden mit 2:3 (1:1). Und Preußen Münster schaffte das Kunststück, eine komfortable Drei-Tore-Führung noch zu verspielen. Gegen den 1. FC Saarbrücken reichte es nur zu einem 3:3 (1:0). Trainer Pavel Dotchev war nach dem Spiel sichtlich niedergeschlagen: „Dass wir am Ende drei Tore bekommen haben, ist sehr bitter und eine gefühlte Niederlage.“ Durch ein spätes 1:0 (0:0) gegen den VfB Stuttgart II rückte derweil der 1. FC Heidenheim wieder an den Relegationsplatz heran.

In der unteren Tabellenhälfte konnte einzig der FC Rot-Weiß Erfurt drei Punkte einfahren und ist somit der große Gewinner des Spieltags. Die Thüringer siegten in Unterzahl bei den ebenfalls abstiegsgefährdeten Stuttgarter Kickers mit 1:0 (0:0). Diese reagierten 24 Stunden nach der Niederlage und trennten sich von Trainer Gerd Dais.

Nachfolger wird Massimo Morales, der ehemalige Assistent von Bayern Münchens früherem Trainer Giovanni Trapattoni. „Wir sind von den Kompetenzen von Massimo Morales als Fußball-Lehrer überzeugt und wollen in unseren verbleibenden sieben Saisonspielen gemeinsam alles dafür tun, um unser Ziel in dieser Saison zu erreichen“, erklärte Sportchef Guido Buchwald.