Hasenhüttl „happy“: Ingolstadt wieder in Aufstiegs-Spur
Fürth (dpa) - So tritt ein Aufsteiger auf. Beim Neustart nach der Winterpause konnte der FC Ingolstadt gleich nachweisen, warum er im Mai als insgesamt 53. Verein in die Fußball-Bundesliga einziehen dürfte.
Der 1:0 (1:0)-Auswärtssieg im Derby bei der SpVgg Greuther Fürth war ein Ausrufezeichen des Spitzenreiters bei der Fortsetzung der Rückrunde in der 2. Liga. Das sah auch Trainer Ralph Hasenhüttl so. „Ich bin einfach happy, dass wir gleich wieder in die Spur gefunden haben“, frohlockte der Österreicher.
Nach der erfolgreichen Vorlage zum Auftakt des 20. Spieltages hatte sich der Vorsprung auf den Relegationsplatz drei vorerst auf zehn Punkte vergrößert. Die Punktverluste der Verfolger Darmstadt 98 und der so ambitionierten Leipziger machte den zwölften Ingolstädter Saisonsieg durch das sechste Saisontor von Mittelfeldchef Pascal Groß (31. Spielminute) noch wertvoller. „Der Start hätte nicht besser sein können. Drei Punkte bei einer Top-Mannschaft zu holen, ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte der Torschütze. Ingolstadt will's nun endgültig wissen. „Wir haben große Ziele“, bestätigte Groß, der das funktionierende Teamwork beim Tabellenführer herausstellte: „Jeder erfüllt seine Aufgabe. Das macht uns stark.“
Der ehrgeizige Hasenhüttl betonte das Signal, das die Oberbayern vor 10 620 Zuschauern an die Verfolger aussendete. „Die drei Punkte sind enorm wichtig für uns, weil wir der Konkurrenz damit gleich gezeigt haben, dass weiter mit uns zu rechnen ist“, sagte der FCI-Coach.
Kapitän Marvin Matip setzte verbal sogar noch einen drauf, denn er kündigte selbstbewusst sogar noch eine Leistungssteigerung des Primus in den kommenden Partien an. „Wir sind noch nicht da, wo wir vor der Winterpause waren. Aber es war ein ordentlicher Start. Der Rhythmus kommt noch“, verkündete der Abwehrspieler.
Ingolstadt zeigte im Derby die reifere Spielanlage und nutzte beim einzigen Tor des Abends ein Durcheinander in der Fürther Abwehr aus. Groß traf aus zwölf Metern. „Die Leistung war schon wieder so, wie ich mir das vorstelle“, resümierte Hasenhüttl. Besonders die erste Spielhälfte sei „ordentlich“ gewesen. Am Ende hätte der Erfolgscoach gerne „etwas weniger gezittert“ um die Punkte.
Ingolstadt stürmt Richtung Bundesliga - Fürth dagegen verpatzte den Start ins Jahr 2015. Und nach dem verpassten Bundesliga-Aufstieg in der Relegation der vergangenen Saison gegen den Hamburger SV gerät der damals noch gefeierte Trainer Frank Kramer mehr und mehr in Bedrängnis. Das achte sieglose Spiele nacheinander und 546 Minuten ohne eigenes Tor verärgern die Fans. „Kramer raus“-Rufe wurden am Ende im Stadion laut. „Was soll ich dazu sagen?“, meinte der Coach. „Wenn es nicht läuft, wird immer ein Schuldiger gesucht. Im Fußball ist das meist der Trainer.“ Noch heißt er in Fürth Frank Kramer.