Hertha fiebert am TV mit - Dreikampf im Keller

München (dpa) - Hertha BSC kann den Aufstieg womöglich vor dem Fernseher feiern, und auch der FC Augsburg darf für die Bundesliga planen. Die direkten Aufstiegsplätze in der 2. Liga sind so gut wie vergeben, aber im Kampf um den Klassenverbleib sind noch nicht alle Entscheidungen gefallen.

Für den Karlsruher SC, den VfL Osnabrück und Rot-Weiß Oberhausen geht es darum, wer Arminia Bielefeld in die 3. Liga begleiten muss. Die Ostwestfalen stehen nach dem Abzug von drei Punkten bereits als erster Absteiger fest.

Wie im vergangenen Jahr, als Spieler und Trainer des 1. FC Kaiserslautern zwei Spieltage vor dem Saisonfinale vorzeitig die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus am Bildschirm erlebten, könnte auch Hertha BSC am 31. Spieltag als Zuschauer aufsteigen. Es kann sogar so kommen, dass Hertha nicht mal mehr ein Tor schießen muss, um auch offiziell aufzusteigen.

Die Berliner sind erst wieder am Ostermontag im Gastspiel beim MSV Duisburg dran, bis dahin könnte aber schon alles entschieden sein. Wenn der VfL Bochum am Gründonnerstag in Paderborn verliert und die SpVgg Greuther Fürth am Samstag beim TSV 1860 München nicht gewinnt, wäre Hertha schon zwei Tage vor dem eigenen Spiel aufgestiegen.

Der FCA muss sich noch ein wenig gedulden, bevor er den ersten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte feiern kann. „Wir brauchen noch zwei Siege und wir sind in der ersten Liga“, sagte Verteidiger Uwe Möhrle. Alemannia Aachen am Sonntag zu Hause und das Gastspiel am 2. Mai in Cottbus sind die kommenden Aufgaben für Augsburg, das seit zehn Spielen ungeschlagen und seit 521 Minuten ohne Gegentor ist.

Der bayerische Nachbar in München hat dem FCA bereits zum Aufstieg gratuliert. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass da noch etwas anbrennt“, sagte 1860-Trainer Reiner Maurer. Ein spektakuläres Saisonfinale wirft jedenfalls schon seine Schatten voraus: Beim Augsburger Gastspiel am 15. Mai im Berliner Olympiastadion geht es womöglich noch um die Zweitliga-Meisterschaft. Das Olympiastadion ist mit 75 700 Zuschauern bereits ausverkauft.

Im Kampf um den Aufstiegs-Relegationsplatz haben Fürth mit nur einem Punkt weniger als der Tabellendritte Bochum und auch der FC Erzgebirge Aue (drei Punkte zurück) noch alle Chancen. „Die vor uns müssen schwitzen. Wir greifen noch mal voll an“, richtete Aues Trainer Ricco Schmitt eine Kampfansage an die Konkurrenz. Die Sachsen sind am Donnerstag im Ostderby gegen Energie Cottbus im Einsatz.

Eine Vorentscheidung im Abstiegskampf dürfte im Kellerduell am Samstag zwischen Oberhausen (25 Punkte) und dem KSC (29) fallen. Trotz des Last-Minute-Schocks am vorigen Sonntag in Bielefeld gibt RWO nicht auf. „Unsere Moral macht uns Mut, denn wir kommen immer wieder zurück“, versicherte Stürmer Ronny König. Auch in Osnabrück ist man vor der Donnerstagspartie gegen den FSV Frankfurt guter Hoffnung. „Es bringt nichts, in Depressionen zu verfallen“, sagte VfL-Präsident Dirk Rasch, „irgendwann muss man sagen: Genug analysiert, Mund abwischen und angreifen“.