Holstein Kiel startet mit Pleite - Dresden souverän
Rostock (dpa) - Für Holstein Kiel hat das neue Fußballjahr so desaströs begonnen, wie das alte endete. Das Team von Trainer Karsten Neitzel kassierte am Samstag am ersten Spieltag der 3. Liga eine 0:4 (0:3)-Heimklatsche gegen den FSV Mainz 05 II.
„Wir hatten eine erste Halbzeit, die ich der Mannschaft gar nicht zugetraut habe, dass sie so laufen kann. Das tut richtig weh“, gestand der Holstein-Coach. Im Juni hatte Neitzel mit seiner Elf in der Aufstiegs-Relegation gegen 1860 München kurz vor dem Aufstieg in die 2. Liga gestanden, ehe der Traum nach einem Gegentreffer in der Nachspielzeit geplatzt war.
Diesmal ging alles schneller. Zwei frühe Treffer von Lucas Höler (16., 25.) ließen die Hoffnungen der ersatzgeschwächten „Störche“ auf einen erfolgreichen Start erheblich sinken. Den Schlusspunkt unter eine indiskutable Halbzeit aus Sicht der Hausherren setzte Julian Derstroff, der die Partie bereits in der 45. Minute entschied.
Nach dem Wechsel bemühten sich die „Störche“ zwar um eine Resultatsverbesserung, aber Zählbares sprang nicht heraus. Der erst 21 Jahre alte Höler krönte seine überragende Leistung mit dem 4:0 (82.) und verdarb den 5397 Zuschauern damit endgültig die Laune. „0:4 - das geht gar nicht. So wollten wir garantiert nicht in die Saison starten“, schimpfte Mittelfeldspieler Tim Siedschlag.
Dynamo Dresden, neben Holstein Kiel zweiter heißer Aufstiegskandidat, erledigte die erste Pflichtübung mit einem 4:1 (2:0)-Sieg über den VfB Stuttgart II mit Bravour. „Man kann sehr zufrieden sein mit der Partie, es bleiben eigentlich kaum Wünsche offen“, sagte Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus nach seinem perfekten Einstand auf der Dresdner Bank. Vor 25 530 Fans trafen Aias Aosman (23.), Tim Väyrynen (34.) und Justin Eilers (55. und 64.) für die Schwarz-Gelben. Matthias Zimmermann (60.) erzielte den Ehrentreffer für die Schwaben.
Die beiden Zweitliga-Absteiger VfR Aalen und FC Erzgebirge Aue hatten zwar keine Torerfolge zu bejubeln, durften sich nach ihren personellen Totalumbrüchen aber wenigstens über Teilerfolge freuen. „Wenn man nach 90 Minuten ohne Gegentor dasteht, hat man vieles richtig gemacht. Wenn man keins geschossen hat, aber nicht alles“, sagte Aues Torhüter Martin Männel nach dem 0:0 gegen Osnabrück. Die Erzgebirger waren mit acht Neuzugängen in die Partie gegangen.
Einen 2:0 (1:0)-Heimsieg über den Halleschen FC feierte der FC Energie Cottbus. Dabei war die im vorigen Spieljahr auswärtsstärkste Drittliga-Mannschaft aus Halle in der ersten halben Stunde das bessere Team. Nach der Führung aber bestimmte Cottbus, wo es lang geht. In der Nachspielzeit wurden beide Mannschaften noch dezimiert: Nach einer unübersichtlichen Aktion sah der eingewechselte Cottbuser Frederick Kyereh die Rote Karte, der Hallenser Marco Engelhardt bekam Gelb-Rot.