Neue Aufgabe Horst Heldt wird Sportdirektor bei Hannover 96
Hannover (dpa) - Fußball-Zweitligist Hannover 96 hat Geschäftsführer Martin Bader freigestellt und Horst Heldt als neuen Sportdirektor engagiert. Der 47 Jahre alte Heldt war zuletzt bei Schalke 04 tätig.
Auch der bisher als Sportlicher Leiter arbeitende Christian Möckel ist nach 96-Angaben nicht mehr für Hannover tätig. Trainer Daniel Stendel darf hingegen vorerst weiter machen.
„Es gibt im Moment keinen Plan, ihn auszutauschen“, sagte Clubchef Martin Kind dem NDR. Der starke Mann im Verein fügte aber an: „Die Verantwortung liegt jetzt bei Horst Heldt.“ Zur Suspendierung von Bader erklärte Kind angesichts der Niederlage in Karlsruhe: „Es war der Tiefpunkt einer Entwicklung. Intern gab es Diskussionen, es war ein längerer Prozess.“
Nach zwei sieglosen Spielen gegen Abstiegskandidaten Bielefeld und Karlsruhe und dem Rückfall auf Platz drei der Tabelle hat Clubchef Martin Kind reagiert. Der starke Mann im Club sieht wie der Aufsichtsrat um Ex-Kanzler Gerhard Schröder den avisierten Aufstieg in die 1. Liga gefährdet. Anders als vermutet traf es aber nicht den Coach, sondern den Geschäftsführer.
„Die Mitglieder des Aufsichtsrates sind davon überzeugt, dass die Lizenzspiel-Mannschaft auch die sportlichen Möglichkeiten dazu besitzt“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. „Die Gremiumsmitglieder sind der Auffassung, dass zum Erreichen dieses Ziels die sportliche Führung des Clubs verändert werden muss.“
Die Verpflichtung des neuen Sportdirektors ist ein Coup für 96. Heldt war bis zum Ende der vergangenen Saison als Sportdirektor beim FC Schalke 04 tätig, ehe sein Vertrag im Sommer nach sechs Jahren nicht verlängert wurde. Unter Heldt gewannen die Königsblauen 2011 den DFB-Pokal, in den vergangenen Jahren hatte der 47-Jährige vor allem bei seinen Trainerverpflichtungen aber kein glückliches Händchen mehr. Seinen größten Erfolg als Sportdirektor feierte der Ex-Profi beim VfB Stuttgart. Mit dem Duo Heldt und Trainer Armin Veh gewannen die Schwaben 2007 die deutsche Meisterschaft.
Aber auch für Daniel Stendel wird es langsam ungemütlich. Der Trainer des Aufstiegsaspiranten erlebte mit dem 0:2 beim abstiegsbedrohten KSC, der von 96-Ex-Coach Mirko Slomka gecoacht wird, am Samstag erneut einen Rückschlag. „Das muss ich erst einmal sacken lassen, das tut schon sehr weh und ist enttäuschend“, kommentierte der Trainer.