Meinung Nie mehr wirklich Held
Kevin Großkreutz war seinerzeit ein Symbolbild des Dortmunder Aufstiegs vom Fast-Pleite-Klub zum zweifachen deutschen Meister und Champions-League-Finalisten. Alles selbst erarbeitet, aus wenig viel gemacht, Liebling der Fans — das passte gleichermaßen auf Club und Großkreutz.
Erst als der spätere Weltmeister (ohne Einsatz) die bedingungslose Zuneigung seines Ziehvaters Jürgen Klopp verloren hatte, begann sein Abstieg: Döner- und Pinkel-Affäre, Flucht aus Dortmund, Sperre bei Galatasaray Istanbul, Rauswurf in Stuttgart — wer je einen Spieler mit Ecken und Kanten gesucht hat, er wird ihn in Großkreutz gefunden haben. Freilich in deprimierender Version, weil später fliegende Döner und Rauswürfe die Erinnerung prägen werden. Und nicht der kleine große Fußball-Held, der er einmal war.