Ingolstadt entgeht erster Saisonpleite
München (dpa) - Ein Joker-Tor in letzter Minute hat Spitzenreiter FC Ingolstadt vor der ersten Saisonniederlage bewahrt.
Beim 3:3 gegen Union Berlin bewiesen die Fußball-Himmelsstürmer aus Oberbayern große Moral und feierten durch das Kopfballtor von Andre Mijatovic in der Nachspielzeit ein glückliches, aber verdientes Happy-End. „Wir sind dreimal zurückgekommen, ich bin stolz auf die Jungs“, kommentierte Abwehrspieler Marvin Matip beim TV-Sender Sky. Die „Schanzer“ (27 Zähler) liegen weiterhin mit vier Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze..
Abgeschlossen wird der 13. Spieltag am Montagabend mit der Partie des TSV 1860 München gegen Fortuna Düsseldorf. Die Rheinländer (21 Punkte) könnten dann wieder an Darmstadt 98 (23 Zähler) vorbeiziehen. Die Hessen setzten ihren überraschenden Höhenflug mit einem 1:0-Heimsieg im Aufsteigerduell gegen RB Leipzig (20) fort. Für Düsseldorfs Coach Oliver Reck ist die Auswärtspartie in München eine wegweisende Prüfung. „Wir haben die Möglichkeit, zu zeigen, dass wir als Mannschaft gewachsen sind“, sagte der frühere Torhüter.
Ingolstadt bewies in einem turbulenten Spiel gegen Berlin große Comeback-Qualitäten. Nach einem frühen Doppelschlag von Benjamin Köhler (Foulelfmeter) und Christopher Quiring schlug der Tabellenführer nach einer frühen personellen Korrektur von Trainer Ralph Hasenhüttl überragend zurück. Stürmer Tomas Pekhart musste vom Platz (32. Minute), danach fielen die Tore zum 2:2 von Michael Parensen (Eigentor) und Marvin Matip. In der 79. Minute folgte der nächste Schock: Sebastian Polter traf für Berlin. Aber dann zog Hasenhüttl mit Kopfballschütze Mijatovic den richtigen Joker.
Im Vormarsch befindet sich der Karlsruher SC, der in Fürth mit 3:0 gewann und in der Tabelle an den schläfrig verteidigenden Franken vorbeizog. Der Japaner Hiroki Yamada traf zweimal, dazu war Daniel Gordon für die Badener erfolgreich. „Wir tun gut daran, nicht nach oben zu schielen. Da verrenken wir uns nur den Hals“, erklärte Fürths Coach Frank Kramer enttäuscht.
Im dritten Sonntag-Spiel kassierte Erzgebirge Aue beim 1:2 gegen Eintracht Braunschweig die dritte Heimniederlage. Der Südkoreaner Seung-Hoo Ryu und Vegar Eggen Hedenstad trafen für den langsam auch auswärts erfolgreicheren Bundesliga-Absteiger.
In Nürnberg wird es einsam um Valerien Ismael. Der Cheftrainer muss schon nach knapp fünf Monaten seine Entlassung befürchten. Der Aufsichtsrat soll am Montagabend über den 39 Jahre alten Franzosen beraten, der mit der aus seiner Sicht „bitteren“ 1:2-Pleite in Sandhausen weiteren Kredit verspielt hatte. „Dass wir eine Trainerdiskussion haben, brauchen wir ob der Ergebnisse gar nicht wegzudiskutieren“, sagte Sportvorstand Martin Bader.
Nach Kaiserslautern am Freitagabend beim enttäuschenden 2:2 auf dem Betzenberg gegen den VfL Bochum patzte in der Spitzengruppe am Samstag auch RB Leipzig. Die Sachsen verloren das Aufsteigerduell beim SV Darmstadt mit 0:1 und mussten die Hessen in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Torjäger Dominik Stroh-Engel entschied das Spitzenspiel vor 14 400 Zuschauern am Böllenfalltor. „Der Sieg war verdient“, meinte der Matchwinner. Leipzigs Coach Alexander Zorniger kreidete seiner Mannschaft einige Mängel an: „Wir waren ungewohnt langsam im Denken und Handeln.“
Auch der dritte Aufsteiger mischt weiter in der Spitzengruppe mit. Der FC Heidenheim gewann beim FC St. Pauli deutlich mit 3:0 und stürzte die Hamburger am Samstag in noch größere Nöte. „So ein Auftritt ist schwer zu verdauen. Das war ein ganz schwerer Rückfall“, stöhnte Pauli-Coach Thomas Meggle. Platz 17 bedeutet Unruhe.