Ismaik: Werde „Löwen“-Identität nicht antasten
München (dpa) - Der jordanische Investor Hasan Ismaik hat bekräftigt, das Gesicht des Fußball-Zweitligisten 1860 München bewahren zu wollen.
„Es wäre naiv und unverantwortlich von mir, wenn ich die Tradition, Identität und Geschichte ignorieren würde“, sagte der Geldgeber, der mit seiner Finanzspritze von mehr als 18 Millionen Euro den deutschen Meister von 1966 vor der Insolvenz gerettet hatte, in einem Interview der „Abendzeitung“. Zuletzt waren immer wieder Befürchtungen laut geworden, durch das Engagement des Jordaniers könnte der Traditionsclub sein Erscheinungsbild verlieren.
„Ich habe mich für einen Einstieg bei 1860 entschieden, gerade weil es ein Traditionsclub ist und weil der Club eine Identität hat“, betonte der 35 Jahre alte neue Aufsichtsratsvorsitzende, der als erster arabischer Investor im deutschen Fußball Fuß gefasst hat. „Andere versuchen verzweifelt, sich Tradition und Identität mit viel Geld zu kaufen. Ich würde alles verlieren, wenn ich die Identität des Vereins angreifen würde.“
Zugleich stellte Ismaik aber die neuen Machtverhältnisse beim Zweitligisten klar. „Die Menschen müssen akzeptieren, dass es nun bei 1860 einen neuen Partner gibt, dem 60 Prozent vom Club gehören und der auch mitreden will und mitentscheiden muss.“ Ismaik weiter: „Identität und Tradition bringen uns nicht weiter, wenn wir Finanzlöcher haben. Und eine Pleite wäre sicher auch nicht im Sinn der Fans gewesen.“