„Gutsherrenart“ Journalisten-Verband kritisiert TSV 1860 München
München (dpa) - Der Bayerische Journalisten-Verband hat den Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München wegen „Pressepolitik nach Gutsherrenart“ kritisiert.
Den Entzug der Dauerakkreditierungen von drei Zeitungen für die Heimspiele der Löwen bezeichnete der BJV-Vorsitzende Michael Busch als „unsäglich“. Busch appellierte an die Verantwortlichen beim TSV 1860 München, wieder auf professioneller und kollegialer Basis mit allen Journalisten zusammenzuarbeiten. „Und verzichten Sie vor allem auf solche willkürlichen Maßnahmen, die letztlich auch dem Ansehen Ihres Vereines in der Öffentlichkeit schaden“, sagte Busch.
Laut Verband und Medien hatte der Verein drei Zeitungen in München mitgeteilt, dass „bis auf Weiteres“ keine Dauerakkreditierungen zur Verfügung gestellt würden. „Wir haben uns für diesen Schritt entschieden, da wir aufgrund der Berichterstattung in den letzten Wochen und Monaten derzeit keine Basis für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit sehen“, heißt es in dem von Geschäftsführer Anthony Power unterschrieben Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Selbstverständlich werden wir Ihnen im Sinne der Pressefreiheit die Möglichkeit geben, über den TSV 1860 München zu berichten. Zu diesem Zweck können Sie Antrag auf Tagesakkreditierungen stellen.“
Die betroffenen Kollegen fühlten sich bei ihrer Arbeit erheblich schikaniert, schließlich könnte der Verein ja auch eine Tagesakkreditierung ablehnen, hieß es in der BJV-Mitteilung.
Missstimmung zwischen den Münchner Löwen und Medien gab es bereits im Vorjahr. Im November hatte der Verein nach den Entwicklungen rund um Investor Hasan Ismaik zeitweise neben einem Presseboykott auch ein Hausverbot für Journalisten ausgesprochen.