Kartenfestival in Oberhausen und Heidenheim
Leipzig (dpa) - Die Schiedsrichter hatten am 19. Spieltag der 3. Fußball-Liga alle Hände voll zu tun. 41 Gelbe, mithin mehr als vier pro Spiel, zwei Gelb-Rote und eine Rote waren nötig, um die Kicker im Zaum zu halten.
Allein beim 2:1-Sieg des 1. FC Heidenheim gegen den Herbstmeister SV Sandhausen gab es vier Gelbe und eine Ampelkarte für die Gastgeber sowie zwei Gelbe für den Spitzenreiter.
„Der Schiedsrichter hat viel zu kleinlich gepfiffen“ urteilte Heidenheims Trainer Frank Schmidt über Fifa-Referee Manuel Gräfe. David Schittenhelm holte sich in der 75. Minute gleich Gelb und Gelb-Rot nach einem Gerangel und einer „Schwalbe“. Sandhausen musste die erste Niederlage nach zehn Spielen hinnehmen.
Auch bei Rot-Weiß Oberhausens 0:1 gegen Rot-Weiß Erfurt ging es „bunt“ zu. Schon in der fünften Minute wurde der Erfurter Olivier Caillas wegen Nachtretens gegen Mike Terranova mit Roter Karte zum Duschen geschickt. Der protestierende Trainer Stefan Emmerling musste daraufhin auf der Tribüne Platz nehmen. Als Oberhausens Jeff Gyasi (41.) Gelb-Rot sah, war der personelle Gleichstand wieder hergestellt. „Das war Dummheit“, kritisierte Oberhausens Trainer Mario Basler seinen jungen Sünder, so wie der ehemalige Erstliga-Profi überhaupt die Leistung seiner jungen Akteure bemängelte: „Die werden in der kommenden Woche viel laufen, da sie es ja auf dem Spielfeld zu wenig getan haben.“ Insgesamt „heimste“ jedes Team noch drei Verwarnungen ein. Das entscheidende Tor markierte Marcel Reichwein (57.).
Der Tabellenzweite SSV Jahn Regensburg rückte durch einen 1:0-Sieg beim FC Carl Zeiss Jena bis auf zwei Punkte an Sandhausen heran. Das Siegtor von Michael Klauß fiel erst in der Nachspielzeit. „Der Wind hat es Jenas Torwart Tino Berbig dabei nicht leicht gemacht“, ließ Jahn-Coach Markus Weinzierl etwas Mitleid durchblicken. Für seinen Kollegen Petrik Sander war es die erste Niederlage mit Jena. „Das ist natürlich bitter. Wir müssen weiter arbeiten, auch wenn der Blick auf die Tabelle niederschmetternd ist“, sagte der Coach des Vorletzten.
Einziges Spiel ohne Karten war das 0:0 zwischen dem VfL Osnabrück und dem VfR Aalen. Ein schwacher Trost für die Gastgeber, die schon seit sieben Partien auf einen Sieg und drei Begegnungen auf ein Tor warten. Dagegen konnte Neuling Chemnitzer FC seine Flaute beenden. Das 2:1 gegen Wacker Burghausen war der erste Sieg nach sieben Spielen. Burghausen verließ den Platz erstmals nach fünf Partien als Verlierer.