Kiel peilt Aufstieg an - Bielefeld und Münster patzen
Leipzig (dpa) - Die Serien-Sieger von Holstein Kiel klopfen immer lauter an das Tor zur 2. Fußball-Bundesliga. Am 30. Spieltag der 3. Liga siegten die Norddeutschen 1:0 gegen Schlusslicht SSV Jahn Regensburg und feierten bereits den siebten Erfolg in Serie.
In der Rückrunde ist Kiel als einziges Team der Liga noch ungeschlagen und zudem die einzige Mannschaft, die Tabellenführer Arminia Bielefeld auf den Fersen bleibt. Zumal die Ostwestfalen beim VfB Stuttgart II eine 0:2 (0:2)-Niederlage kassierten.
Hinter dem Spitzenduo patzte Preußen Münster beim 1:1 gegen Abstiegskandidat FSV Mainz 05 II und fiel von Platz drei auf Rang fünf. Auf Relegationsplatz drei steht der MSV Duisburg nach einem 4:1 bei Borussia Dortmund II, dicht gefolgt von den punktgleichen Stuttgarter Kickers, die bei der SpVgg Unterhaching 2:1 siegten.
Dass Kiel nach 34 Jahren von der Rückkehr in die 2. Liga träumt, liegt ohnehin eher an der Abwehr als am Angriff. Bereits 16 Mal blieb das Team von Karsten Neitzel ohne Gegentor. In solchen Dimensionen spielen normalerweise nur die Bayern. „Der Unterschied zur Konkurrenz ist: Wir müssen nicht, wir wollen gewinnen“, sagte Neitzel.
So war auch das Ergebnis gegen Regensburg am Ende knapper, als es das Spiel tatsächlich war. Kiel ging durch Mikkel Vendelbos (9.) Schuss von der Strafraumgrenze früh in Führung, ließ danach allerdings beste Chancen aus. „Wir haben uns das Leben unnötig schwer gemacht. Jeder Sieg muss hart erkämpft werden“, meinte Trainer Neitzel.
Vier Zähler trennen Kiel noch vom Spitzenplatz. Tabellenführer Bielefeld konnte sich in Stuttgart nicht in Szene setzen, kassierte seine siebte Saisonschlappe. Marvin Wanitzek (14.) und Jerome-Julien Kiesewetter (41.) trafen schon vor der Pause für die Stuttgarter Reserve.
Die Konstanz der Kieler fehlt den Verfolgern. So patzte Münster zum zweiten Mal hintereinander gegen einen Abstiegskandidaten. Und hatte dabei noch Glück: Erst in der 90. Minute glich Rogier Krohne per Elfmeter aus. „Für mich war der Gegentreffer nicht nachvollziehbar. Das war eine Kettenreaktion von taktischen Fehlern“, schimpfte Preußen-Trainer Ralf Loose.
Deutlich leichter tat sich Duisburg, obwohl der frühere Bundesligist in Dortmund durch ein Tor von Tammo Harder (9.) früh hinten lag. „Wir haben keinen Gedanken an den Gegentreffer verschwendet und sofort weitergemacht. Wir wollten das Spiel mit allen Mitteln drehen“, sagte Martin Dausch. Der Mittelfeldspieler (23./80.) glich selbst aus und legte das 3:1 oben drauf, nachdem Tim Albutat (37.) schon für die Führung gesorgt hatte. Kingsley Onuegbu (86.) markierte den Endstand.
Tief in der Krise steckt der einstige Aufstiegsanwärter Dynamo Dresden. Das 2:3 gegen den Halleschen FC war die siebte Niederlage in den acht Spielen nach der Winterpause. Rot-Weiß Erfurt kassierte durch das 0:1 gegen die SG Sonnenhof Großaspach bereits die vierte Niederlage in Serie, Energie Cottbus und der Chemnitzer FC trennten sich 2:2.