KSC-Fluch bleibt - Freude bei Union

Berlin (dpa) - Beschauliche Weihnachten für den 1. FC Union, Konditionstraining für den KSC: Nach dem letzten Punktspiel des Jahres 2010 im deutschen Profifußball lagen die Festtagsgefühle der bisherigen Tabellen-Nachbarn aus Liga 2 weit auseinander.

Während zwei Joker-Tore durch Halil Savran (78.) und Chinedu Ede (90.) den „Eisernen“ beim 3:1-Sieg ein Doppel-Jubiläum und etwas Luft im Abstiegskampf bescherten, geht für die Badener der Auswärtsfluch weiter. Sie beendeten die Hinrunde ohne Sieg auf Gegners Platz.

Den Köpenickern sicherte Edes schöner Lupfer aus 20 Metern nicht nur den 50. Sieg in der 2. Liga, sondern zugleich das 200. Tor. „Heute hat die Union-Familie gezeigt, wozu sie in der Lage ist. Die Fans haben im Stadion Unglaubliches geleistet, die Mannschaft hat nachgelegt“, kommentierte Union-Coach Uwe Neuhaus trotz mäßiger erster Halbzeit schon fast euphorisch. 500 Fans hatten in den Tagen zuvor Rasen, Tribünen und Zufahrten von einer dichten Schneedecke befreit und so die vorweihnachtliche Bescherung erst möglich gemacht.

„Der Sieg gehört den Fans“, meinte daher Ersatz-Kapitän Karim Benyamina, der auch mit der Kritik an der nicht überzeugenden Spielweise leben konnte: „Niemand wäre glücklich gewesen, wenn wir heute glanzvoll gespielt und verloren hätten.“ Und Trainer Neuhaus betonte: „Insgesamt sind wir nicht zufrieden mit der Hinrunde. Aber auf Rang 13 in die Pause zu gehen, ist für den Kopf viel besser als auf dem Relegationsplatz.“ Dass der erste Union-Treffer nach 358 Minuten ein Eigentor von Ralf Müller (62.) war, störte da nicht.

Auf Rang 16 verharren nun die Karlsruher. „Man hat einigen Spielern angesehen, wie sie in der zweiten Halbzeit dem Druck der Unioner konditionell nicht mehr viel entgegen zu setzen hatten“, gab Uwe Rapolder zu, der in seinem vierten Spiel als KSC-Coach den ersten Auswärtszähler verpasste, obwohl sein Team durch Sebastian Langkamps Kopfball (24.) verdient in Führung gegangen war. „Wenn die Kraft einmal nicht nur 60, sondern 90 Minuten reicht, dann werden wir auch auswärts bestehen“, meinte Rapolder und kündigte eine intensive Vorbereitung auf die schon am 14. Januar beginnende Rückrunde an.