Lautern heiß auf's Aufstiegsfinale - Köln schiebt Frust
München (dpa) - Vorfreude in der Pfalz, Katerstimmung in Köln: Im Kampf um die Aufstiegsrelegation hat der 1. FC Kaiserslautern mit einem klaren Sieg am drittletzten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga möglicherweise schon alles klar gemacht.
Die Pfälzer fertigten am Sonntag Verfolger FSV Frankfurt mit 4:1 (4:0) ab und durften zudem den Ausrutscher des Konkurrenten 1. FC Köln bejubeln.
„Wir haben ein Ziel: Aufstieg! Egal wer kommt, wir sind heiß“, blickte FCK-Profi Mohamadou Idrissou nach dem Riesen-Schritt Richtung Relegation am Sky-Mikrofon schon einmal auf das mögliche Duell mit dem 16. der Bundesliga. Bis dahin ist es noch ein kleines Stück, im Tabellenkeller fiel am 32. Spieltag dagegen die nächste Entscheidung: Nach Schlusslicht Jahn Regensburg steigt auch der SV Sandhausen ab. Nach zuletzt sechs Spielen ohne Sieg trennten sich der SC Paderborn und Trainer Stephan Schmidt mit sofortiger Wirkung einvernehmlich.
Sechs Tage nach dem 2:4 in Cottbus zeigte Bundesliga-Absteiger Lautern wieder einmal seine bärenstarke Seite. Albert Bunjaku (27. Minute/45.+2), Marc Torrejon (40.) und Benjamin Köhler machten schon vor der Pause alles klar. In Halbzeit zwei ließen es die Pfälzer gemütlich angehen, FSV-Profi Edmond Kapllani traf aber nur noch zum Ehrentreffer (85.). Der Euphorie am Betzenberg angesichts der sich bei nun vier Punkten Vorsprung abzeichnenden Relegation gegen den Tabellen-16. der Bundesliga tat dies ohnehin keinen Abbruch. „Wir benötigen noch einen Sieg“, rechnete aber FCK-Coach Franco Foda vor.
Lautern war der große Gewinner, der große Verlierer hieß 1. FC Köln. Nach zuletzt zwei Unentschieden verloren die „Geißböcke“ bei Peter Neururers VfL Bochum trotz Führung mit 1:2 (1:0). Adil Chihi (30.) brachte Köln in Front, doch Zlatko Dedic (65.) und Marcel Maltritz (79.) stellten noch den vierten Sieg im vierten Spiel unter dem neuen Coach sicher. Bei Kölns Trainer Holger Stanislawski, dessen Team erneut reihenweise Großchancen ausließ, machte sich Resignation breit. „Wir drehen uns momentan im Kreis“, sagte der FC-Coach. „Wir haben in 32 Spielen erst 39 Tore geschossen. Das ist viel zu wenig.“
Kaum zu glauben: Nur einen Treffer weniger hat Sandhausen zu Buche stehen, muss nach dem 3:1 (1:1) gegen den FC Ingolstadt aber absteigen. Nicky Adler (7.) und Andrew Wooten per Doppelpack (58./83.). trafen für die Hausherren, für Ingolstadt war allein Christian Eigler (26.) erfolgreich. „Ein Abstieg bietet auch eine Chance“, hofft Präsident Jürgen Machmeier.
Auf die würde Falko Götz mit seinem neuen Verein Erzgebirge Aue gerne verzichten. Beim 2:3 (0:3) bei Fast-Meister Hertha BSC wachte sein Team zu spät auf und steht nur noch wegen der Tordifferenz vor dem Tabellen-16. Dynamo Dresden. „Wir haben zu viele Fehler gemacht“, klagte Rückkehrer Götz und mahnte: „Wir brauchen Punkte.“
In Dresden waren beim 2:1 (1:1) gegen Paderborn Doppel-Torschütze Tobias Müller und Keeper Benjamin Kirsten die umjubelten Spieler. Der Sohn von Ex-Torjäger Ulf Kirsten entschärfte gleich zwei Elfmeter und wurde zum Matchwinner. „Ein geiles Gefühl“, sagte Kirsten. „Nun haben wir alles selber in der Hand.“ Für die Ostwestfalen war die Pleite zu viel: Am Sonntag trennten sich der Verein und Trainer Schmidt.
Weiter in Abstiegsnöten steckt der FC St. Pauli, der beim MSV Duisburg nur zu einem 0:0 kam. 1860 München holte nach fünf Monaten beim 3:0 (2:0) gegen Union Berlin wieder mal einen Heimsieg. Die Tore erzielten Benjamin Lauth (25./64.) und Moritz Stoppelkamp (45.+2.).