Lautern legt im Fernkampf um Platz drei verbal vor
München (dpa) - In der Pfalz läuft die Tormaschine wieder fast nach Belieben - und das pünktlich zur entscheidenden Saisonphase.
Dem 3:0-Heimerfolg gegen Ingolstadt ließ Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern in der Länderspielpause einen 4:1-Testspielsieg gegen den Aufstiegsmitkonkurrenten 1860 München folgen und besänftigte damit seine Anhänger nach zuvor schwächeren Vorstellungen. Die Zuversicht, den Relegationsplatz im Fernkampf mit nahezu der halben Liga weiter behaupten zu können, ist zurückgekehrt. „Wir werden Platz drei verteidigen“, versprach Mittelfeldprofi Alexander Baumjohann.
Acht Mannschaften haben noch ordentliche Aussichten, über den Umweg zweier Qualifikationsspiele am 23. und 28. Mai gegen den Erstliga-Drittletzten in die Beletage zu kommen. „Wir werden hart arbeiten, um unser Ziel zu erreichen“, betonte FCK-Trainer Franco Foda vor der Pflichtaufgabe am Ostersonntag beim SV Sandhausen. Allerdings ist der Wettstreit ums Relegationsticket eng: Inzwischen hat sich der 1. FC Köln (43) bis auf einen Punkt an Lautern (44) herangerobbt.
Die Rheinländer sind in diesem Jahr noch ungeschlagen - und dürften sich am Sonntag auch daheim gegen den Tabellenletzten Jahn Regensburg kaum ausbremsen lassen. Zum Punktgaranten hat sich Anthony Ujah entwickelt: Der Nigerianer schoss den FC zuletzt jeweils mit Doppelpacks zu Siegen gegen Paderborn und in Dresden. Auch im jüngsten Test gegen den Landesligisten Borussia Hohenlind (3:0) bestätigte er seinen Formanstieg - und traf immerhin einmal.
Hinter den beiden Top-Anwärtern auf Rang drei rangieren eine ganze Reihe von Mannschaften, die aber in den vergangenen Wochen teils stark an Boden verloren haben. Mit je 38 Punkten sind Union Berlin (am Sonntag beim FSV Frankfurt), Energie Cottbus (am Donnerstag gegen den VfR Aalen) und 1860 München weiter in Schlagdistanz - und unter Zugzwang: Die „Löwen“ etwa holten aus den jüngsten drei Partien fünf Zähler. Was nicht gänzlich mies ist - aber zu wenig für Platz drei.
Die Pleite im Freundschaftsspiel gegen Kaiserslautern sollte den Sechzigern Warnung genug sein vor dem Auswärtskick am Gründonnerstag bei Erzgebirge Aue. „Wenn du in Aue nicht rennst und kämpfst, dann gewinnst du dort keinen Blumentopf“, befand Trainer Alexander Schmidt und prognostizierte eindringlich: „Wenn wir da mit ein bisschen Fußballspielen siegen wollen, dann werden wir verlieren.“
Auch im Abstiegskampf verspricht vor allem der Kampf um den Relegationsplatz Spannung. Bis hinauf zum Tabellen-13. aus Duisburg sind noch diverse Teams mehr oder weniger ernsthaft gefährdet. Für die beiden heißesten Kandidaten auf Platz 16 kommts jetzt allerdings besonders dick: Der VfL Bochum muss bei Tabellenführer Hertha BSC ran. Und Dynamo Dresden versucht sich bei einem anderen Überteam der 2. Liga, dem ebenso designierten Aufsteiger Eintracht Braunschweig.