Lautern siegt im Topspiel - Leipziger thronen schon oben
München (dpa) - Das ging flott! Schon nach drei Spielen thront der wegen seiner Finanzkraft gefürchtete Aufsteiger RB Leipzig erstmals an der Spitze der 2. Fußball-Bundesliga. Aber auch beim 1. FC Kaiserslautern bricht wieder Euphorie aus.
Der viermalige deutsche Meister besiegte im Topspiel vor 33 289 Zuschauern auf dem Betzenberg Eintracht Braunschweig verdient mit 2:1. „Die neue Stärke? Wir denken nur noch von Spiel zu Spiel. So sind wir auf einem guten Weg“, sagte FCK-Torwart Tobias Sippel beim TV-Sender „Sky“.
Sieben Punkte nach drei Spielen weisen außerdem noch der Karlsruher SC, der in Düsseldorf 2:0 gewann, und überraschend Darmstadt 98 auf. Der Aufsteiger besiegte den bislang punktgleichen VfR Aalen am Sonntag im eigenen Stadion nach Toren von Hanno Behrens und Torjäger Dominik Stroh-Engel (Foulelfmeter) mit 2:0. „Harte Arbeit wird belohnt“, begründete Mittelfeldspieler Marcel Heller den Topstart der Hessen. Am Montagabend könnte noch der VfL Bochum nachziehen - mit einem Heimsieg gegen Union Berlin.
Bei einigen ambitionierten Traditionsclubs ist von einer Aufbruchstimmung schon nach 270 Saisonminuten nichts mehr zu spüren. Beim 1. FC Nürnberg hat sich die Startkrise mit dem 0:1 gegen den FSV Frankfurt weiter verschärft. „Die schlechten Ergebnisse drücken auf die Stimmung“, sagte Sportvorstand Martin Bader.
Ausgerechnet der Neu-Frankfurter und Ex-Nürnberger Hanno Balitsch erzielte für den zuvor sieglosen FSV das Siegtor. Nürnbergs Routinier Javier Pinola scheiterte zuvor mit einem Foulelfmeter an FSV-Torwart Patric Klandt. Schon am Sonntag reagierte der Bundesliga-Absteiger und verpflichtete den Tschechen Ondrej Celustka (25) für die Abwehr sowie den Portugiese Daniel Candeias (26) von Benfica Lissabon für die schwächelnde Offensive.
Im Spitzenspiel konterte Kaiserslautern einen frühen Rückstand durch Braunschweigs Kapitän Dennis Kruppke mit Angriffslust. Karim Matmour und Srdjan Lakic per Foulelfmeter wendeten die Partie. Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht bemängelte „eine schlechte Verteidigung in der Rückwärtsbewegung“.
Den ersten Rückschlag erlitt die SpVgg Greuther Fürth. Die Franken verloren im bayerischen Derby beim FC Ingolstadt am Sonntag 0:2. Mathew Leckie und Pascal Groß trafen in der zweiten Hälfte. „Wir kamen gar nicht zu unserem Spiel“, bekannte Fürths Tom Weilandt. Ingolstadt verbesserte sich auf fünf Punkte. „Zweitliga-Fußball heißt sich reinfighten“, sagte FCI-Trainer Ralph Hasenhüttl, der rundum zufrieden war: „Es war ein super Heimspiel von uns.“
In Leipzig konnte sich auch Daniel Frahn endlich rundum über den guten Saisonstart des ambitionierten Aufsteigers freuen. Der Kapitän rannte am Freitagabend nach seinem 1:0-Siegtreffer gegen Aue spontan zu Trainer Alexander Zorniger. „Ich wollte ihm einfach danken, weil er mich auch gegen Kritik schützt und weiter auf mich setzt“, sagte Frahn. Vor seinem ersten Saisontreffer war der Torjäger bereits infrage gestellt worden. Jetzt trifft auch er - und Leipzig steht zunächst einmal ganz oben in der Tabelle. Die Leipziger sind das einzige Team der Liga, das noch kein Gegentor kassiert hat.
Die Fortuna-Fans unter den 30 278 Zuschauern in der Düsseldorfer Arena pfiffen ihr Team nach den Toren von Manuel Gulde und Reinhold Yabo für den verdient siegenden KSC lautstark aus. „Wir müssen die Ruhe bewahren und uns schnellstmöglich in die Saison beißen“, mahnte Fortuna-Kapitän Adam Bodzek.