Lauterns nächster Rückschlag - Bielefeld-Coach beurlaubt
München (dpa) - Die Aufstiegsbewerber in der 2. Fußball-Bundesliga lassen weiter kräftig Punkte. Der 1. FC Kaiserslautern enttäuschte beim 1:2 gegen den VfR Aalen ebenso wie der Kurzzeit-Dritte SC Paderborn.
Die Ostwestfalen waren am Vortag durch zwei späte Gegentore bei 1860 München nicht über ein 2:2 hinausgekommen. Kurz vor dem Spitzenspiel zwischen Tabellenführer 1. FC Köln und Greuther Fürth am Montagabend sprang der Karlsruher SC dafür dank eines 2:1-Derbysieges gegen den SV Sandhausen auf den Relegationsplatz.
Nach zwei Remis zum Restrückrunden-Auftakt feierten die Badener ihre erste Drei-Punkte-Party im neuen Jahr. Den verdienten Erfolg des letztjährigen Drittligaclubs wertete Trainer Markus Kauczinski „als ganz, ganz wichtiges“ Erfolgserlebnis für seine Equipe. „Man hat den Druck gemerkt, den die Mannschaft hatte“, bemerkte er, „zwölfmal in Folge ungeschlagen ist ein Riesending“.
Viermal in Serie ohne Sieg ist mittlerweile Arminia Bielefeld nach dem 0:2 gegen Ingolstadt am Freitagabend. Die Ostwestfalen reagierten auf die sportliche Krise und gaben am Sonntagabend die Trennung von Cheftrainer Stefan Krämer bekannt. „Dieser Entschluss wurde am Wochenende einstimmig vom Präsidium, dem Aufsichtsrat, der Geschäftsführung und sportlichen Leitung des DSC gefasst“, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Neubesetzung des Trainerteams werde man „zeitnah präsentieren“. Bielefeld liegt in der Tabelle auf Platz 17.
Auch Lautern ernüchterte seine Anhänger völlig, für die Pfälzer bedeutete der Rückschlag gegen Aalen schon die zweite Niederlage nacheinander. Vergangenen Montag hatte das prominent besetzte Team sich bereits ein 0:1 in Aue geleistet, von der Begeisterung nach dem Pokal-Halbfinaleinzug ist nichts mehr übriggeblieben.
Die Aalener Benjamin Hübner und Joel Pohjanpalo machten Lauterns nächste Niederlage perfekt und sorgten dafür, dass der FCK (34 Punkte) auf Platz sieben durchgereicht wurde. „Die Ergebnisse sprechen gegen uns“, gestand Lauterns Coach Kosta Runjaic, „es sind zuletzt viele Niederlagen entstanden, meistens durch eigene Doofheit und individuelle Fehler.“ Hinter Köln (42) und Fürth (36) beäugen sich der KSC (36), Union Berlin (36, 2:0 gegen Frankfurt), Paderborn (36) und der FC St. Pauli (35, 2:1 bei Dynamo Dresden).
Fürth fährt mit schlechten Voraussetzungen ins Rheinland. Nach überstandener Norovirus-Erkrankung mehrerer Profis unter der Woche gestand der ebenfalls gehandicapte Trainer Frank Kramer: „Die Vorbereitung war nicht optimal. So ist das manchmal im Leben.“ Die Franken hatten wegen der Virusattacke unter der Woche tagelang das Mannschaftstraining abgesagt und sogar die Geschäftsstelle geschlossen. „Wir unterscheiden im Moment bei unseren Spielern zwischen fit und gesund. Gesund sind soweit alle. Inwiefern auch fit, werden wir erst noch sehen“, sagte ein Sprecher des Tabellenzweiten.
Paderborn, erst vergangenes Wochenende auf Platz drei gesprungen, rutschte prompt wieder ab. Beim TSV 1860 kosteten zwei späte Gegentore den elften Saisonsieg. SC-Trainer André Breitenreiter lobte ein „fabelhaftes Spiel“ der Sechziger in den letzten Minuten, denen Daniel Bierofka bei seinem Comeback und Yuya Osako kurz vor Schluss einen Zähler retteten. Noch fehlen Breitenreiter vier Zähler bis zur 40-Punktemarke, „erst dann beschäftigen wir uns mit anderen Dingen. Aber es tut uns gut, demütig und bescheiden weiter zu gehen“.
Untergangsstimmung macht sich bei Schlusslicht Energie Cottbus breit. „3. Liga - Cottbus ist dabei“, skandierten die Anhänger am Rande der 2:3-Heimpleite gegen Erzgebirge Aue. Der Absturz scheint angesichts des 13-Zähler-Abstands zu den Nichtabstiegsplätzen nicht mehr aufzuhalten. Noch-Trainer Stephan Schmidt holte in neun Partien lediglich einen mickrigen Punkt und dürfte kaum noch zu halten sein. Eine Präsidiumssitzung am Montag könnte darüber Aufschluss geben und die mögliche Nachfolge regeln. Zuletzt hatte FCE-Trainerikone Eduard Geyer seine Bereitschaft signalisiert, als Nothelfer einzuspringen.