Leipzig macht Aufstieg perfekt - Elversberg hofft

Leipzig (dpa) - RasenBallsport Leipzig ist durch die 3. Fußball-Liga marschiert und Franz Beckenbauer gehörte zu den ersten Aufstiegs-Gratulanten.

„Ich wünsche ihnen die erste Liga, langfristig ist alles möglich. Ich bin ja mit Dietrich Mateschitz befreundet und habe ihm das Engagement empfohlen, weil ich hier die besten Entwicklungsmöglichkeiten sehe. Leipzig hat bestimmt noch nicht darunter gelitten, das Red Bull investiert hat“, sagte der „Kaiser“ in der MDR-Sendung „Sport im Osten“.

Dem Drittliga-Neuling gelang als erstem Team in der sechsjährigen Geschichte der Spielklasse der Aufstieg nach nur einem Jahr. 42 713 Zuschauer feierten in der Leipziger Red-Bull-Arena mit den Spielern die 5:1-Party gegen den als Absteiger feststehenden 1. FC Saarbrücken. Bereits nach einer knappen Viertelstunde stand es 3:0, zur Pause 4:0.

„Es ist unglaublich, was hier abgegangen ist, was hier im Stadion los war, was schon davor los war“, staunte Leipzigs Trainer Alexander Zorniger im Jubel nach dem Abpfiff und musste bei der Pressekonferenz eine weitere Bierdusche über sich ergehen lassen. Dreifachtorschütze Dominik Kaiser konnte sich nicht erinnern, „seit der F-Jugend schon einmal so oft getroffen zu haben“ und ergänzte: „Meine Entscheidung vor zwei Jahren, hierherzukommen, war völlig richtig.“ Mit rund 15 000 Anhängern begann anschließend ein Feier-Marathon.

Leipzigs Verfolger SV Darmstadt 98 gewann beim SV Wehen Wiesbaden dank eines Treffers von Elton da Costa (65.) zwar 1:0, kann aber Rang zwei nicht mehr erreichen. Der dritte Platz ist den Südhessen allerdings bereits geraume Zeit sicher, sie haben die Aufstiegschance per Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga.

Tabellenführer 1. FC Heidenheim ließ die Leipziger nach Punkten gleichziehen. Die schon länger als Zweitliga-Aufsteiger feststehende Mannschaft von Trainer Frank Schmidt verlor beim VfL Osnabrück mit 0:1. Das Osnabrücker Siegtor erzielte Alexander Dercho (63.) und wahrte seinem Team damit die Chance auf Platz vier, auf dem mit nur noch einem Punkt Vorsprung die Wiesbadener liegen.

Im Abstiegskampf ist die letzte Entscheidung noch offen. Vor dem letzten Spieltag sieht es so aus, als müsste Neuling SV Elversberg Wacker Burghausen und Saarbrücken in die Regionalliga begleiten. Die Elversberger kamen im letzten Heimspiel über ein 1:1 gegen den Chemnitzer FC nicht hinaus. Dadurch wuchs ihr Abstand auf Platz 17 von einem auf zwei Punkte an. „Wir sind alle sehr enttäuscht“, bekannte Elversbergs Coach Roland Seitz. „Wir haben es nun nicht mehr selbst in der Hand. Wir hatten gute Chancen, die man in so einem Spiel machen muss.“ Nun hoffen die Elversberger, „dass Darmstadt gegen Kiel gewinnt - und wir selbst in Dortmund gewinnen“, schaute Kapitän Marc Gross voraus. „Das wird schwer genug.“

Holstein Kiel trennte sich von Borussia Dortmund II 0:0. Kiel muss dadurch weiter zittern, liegt zwei Zähler vor Elversberg. Dortmund hat drei Punkte Abstand zum Tabellenkeller. Ebenso die SpVgg Unterhaching, der mit einem 4:1 über den MSV Duisburg ein großer Schritt zum Ligaverbleib gelang.