Letzte Aufstiegschance: Wehen hofft auf Offenbach

Frankfurt/Main (dpa) - Nachbarschaftshilfe ausgerechnet aus Offenbach ist am letzten Spieltag der 3. Fußball-Liga für den SV Wehen Wiesbaden im Kampf um den Relegationsplatz gefragt.

Nur wenn der hessische Rivale keinen Sieg von Dynamo Dresden zulässt, kann das Team von SVWW-Coach Gino Lettieri noch Rang drei und damit die Relegation zur Rückkehr in Liga zwei erreichen.

Grundvoraussetzung ist ein Sieg der Wehener am Samstag beim abstiegsbedrohten Werder Bremen II. „Ich hoffe, dass sich die Offenbacher mit Anstand von ihren Fans verabschieden und gegen Dynamo wenigstens einen Zähler holen“, sagte Lettieri vor dem „Spieltag des Jahres“.

Der Coach setzt bei höchstem Einsatz um den Sprung nach oben auf die Fairness des Rhein-Main-Nachbarn. Die Kickers hatten mit einer erschreckenden sportlichen Talfahrt in der Rückrunde ihre eigenen Aufstiegschancen verspielt.

Lettieri und seinem Ensemble stehen nun 90 Minuten Bangen, Hoffen und Zittern bevor, ehe der Sieger im Aufstiegslotto feststeht. „Ich hätte nichts gegen eine Extra-Schicht“, sagte Wehens Angreifer Marco Sailer mit Blick auf eine Relegation gegen den Tabellen-16. der 2. Bundesliga. „Wir wollen die Chance nutzen, falls sie sich bietet, und uns nicht am Ende ärgern, dass wir sie wieder liegengelassen haben.“

Immerhin hat sich Wehen in dieser Woche mit dem Sieg im Hessen-Pokal-Finale gegen den KSV Hessen Kassel einen Platz in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals und damit eine lukrative Zusatzeinnahme gesichert.

Offenbach steht dagegen vor einem Scherbenhaufen, den das Präsidium um Dieter Müller und Geschäftsführer Thomas Kalt zusammenkehren muss. Mit der Trainer-Verpflichtung von Arie van Lent wurde ein Anfang gemacht. „Wir wollen in diesem Spiel noch einmal alles geben und uns ordentlich in die Sommerpause verabschieden“, betonte Interimscoach Tobias Dudeck, der am Samstag gemeinsam mit Manfred Binz noch einmal für die Mannschaft verantwortlich ist. Danach übernimmt der von Rot Weiss Ahlen kommende van Lent das Zepter.

Der Brisanz des Duells ist sich Dudeck bewusst: „Dresden kann in unserem Stadion den Relegationsplatz sichern, wir wollen alles daran setzen, um das zu verhindern“, sagte Dudeck. Seit fünf Spielen ist der Tabellendritte aus Dresden ungeschlagen, darunter waren vier Siege.

„Sie haben eine brutal starke Offensive“, betonte Binz, der die Mannschaft von Trainer Ralf Loose mehrfach beobachtet hat. Die Gäste haben Torjäger Alexander Esswein im Aufgebot, der bereits 17 Treffer erzielt hat. Bei den Kickers fallen acht Spieler verletzt aus. Darunter auch Sturm-Ass Olivier Occean, der sich eine Oberschenkelverhärtung zugezogen hat. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Torwart Robert Wulnikowski, der an einer Oberschenkelzerrung laboriert.