Lizenz ebnet RB Leipzigs geplanten Weg an die Spitze
Leipzig (dpa) - Nun steht es fest: Nach 16 Jahren wird es in Leipzig wieder Zweitliga-Fußball geben. Dabei dauerte der Kampf für RasenBallsport Leipzig um die Lizenz mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) am Ende länger als der um einen der beiden Aufstiegsplätze in der 3. Liga.
Nachdem die DFL zweimal Nachbesserungen von den Leipzigern gefordert hatte, erteilte der Ligaverband dem Aufsteiger am Donnerstag endgültig die Lizenz. Nach der Einigung meinte Trainer Alexander Zorniger, der sich derzeit von einer Polypen-Operation erholt: „Wir haben unseren Job gemacht, die Chefetage ihren.“
In der Messestadt sorgte die Lizenz für große Erleichterung. „Schön, dass die Entscheidung gefallen ist und jetzt Ruhe herrscht“, sagte Kapitän und Torjäger Daniel Frahn der „Leipziger Volkszeitung“ und stieß am Abend mit Freunden und Freundin auf den verspäteten Aufstieg an. Auch Bürgermeister Burkhard Jung freute sich über den gefundenen Kompromiss: „Jetzt geht es endlich wieder um Fußball.“
Vertreter des Vereins und Rechtsanwalt Christoph Schickhardt hatten neue Unterlagen eingereicht und einen Kompromiss ausgehandelt. Leipzig wird in Zukunft mit einem neuen Logo antreten und zudem seine Führungsgremien unabhängiger von Geldgeber Red Bull besetzen. „Damit hat der Club die wesentlichen Voraussetzungen zur Teilnahme am Spielbetrieb im Konsens erfüllt. Einer Lizenzierung steht daher nichts mehr im Wege“, hatte Harald Strutz, Vorsitzender des Lizenzierungsausschusses, erklärt.
Somit bleibt ein befürchteter Rechtsstreit aus, bei dem mehrere Sportrechtler RB Leipzig juristisch im Vorteil sahen und der sogar die 50+1-Regel der DFL hätte kippen können. Doch auch mit dem Kompromiss ist der Weg für weitere Investoren geebnet.
Die hohen Hürden für neue Mitglieder bei RB Leipzig wurden in der Mitteilung nicht mehr explizit erwähnt. Bislang soll es davon lediglich neun geben, die einen Jahresbeitrag von 800 Euro bezahlen. Insofern stellt der Kompromiss für RB-Mäzen Dietrich Mateschitz keinesfalls eine „Entmündigung“ dar, wie er vor einer Woche noch befürchtet hatte. Das Logo hätte der Verein für Spiele in internationalen Wettbewerben sowieso ändern müssen, wie bereits bei Partner-Verein Red Bull Salzburg geschehen.
Zudem hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) schon beim Aufstieg in die 3. Liga darauf verwiesen, dass sich Leipzig bei der Lizenzierung „zur Umsetzung von aus Sicht des DFB erforderlichen Satzungsänderungen verpflichtet hatte“. Bis heute ist das noch nicht abschließend geschehen.
Leipzig peilt mit den Red-Bull-Millionen bereits den Durchmarsch bis ganz nach oben an - und zwar eher kurz- als mittelfristig. Der Verein hat nun Planungssicherheit. Sportdirektor Ralf Rangnick wird wohl sechs, sieben talentierte Hochkaräter verpflichten. Geld spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.