Nach Becherwurf: Geldstrafe für den FC St. Pauli

Hamburg (dpa) - Der FC St. Pauli ist nach dem zweiten Becherwurf eines Fans innerhalb eines halben Jahres mit einer Geldstrafe von 8000 Euro dieses mal glimpflich davongekommen.

Das DFB-Sportgericht verurteilte den Zweitligisten wegen „mangelnden Schutzes des Schiedsrichters in Tateinheit mit nicht ausreichendem Ordnungsdienst“. Der FC St. Pauli hat dem Urteil zugestimmt, es ist rechtskräftig.

„Wir akzeptieren die Strafe und halten sie auch für angemessen“, sagte Clubchef Stefan Orth. Da der Vorfall nach dem Punktspiel am Freitag gegen Erzgebirge Aue (2:3) der zweite in kurzer Zeit gewesen sei, müsse man nun infrastrukturelle Schutzmaßnahmen ergreifen. „Die Sicherheit aller Menschen im Stadion muss gewährleistet bleiben.“

Nach Abpfiff des Aue-Spiels war von einem Anhänger ein leerer Plastikbecher in Richtung des Referee-Gespanns geworfen worden, das gerade auf dem Weg in die Kabine war. Da Schiedsrichter Christian Leicher (Landshut) den Becher rechtzeitig sah, konnte er ihn abwehren. Gegen den Tatverdächtigen wird der Club zivilrechtlich vorgehen und zudem ein Stadionverbotsverfahren einleiten.

Schon am 1. April hatte es am Millerntor einen Becherwurf-Skandal gegeben: Im Erstligaspiel gegen Schalke 04 war Linienrichter Thorsten Schiffner von einem vollen Bierbecher im Nackenbereich getroffen worden und kurzzeitig benommen zusammengebrochen. Die Partie wurde daraufhin nach 88 Minuten abgebrochen. St. Pauli musste als Strafe in dieser Saison sein erstes Zweitligaspiel gegen den FC Ingolstadt auf neutralem Platz in Lübeck bestreiten.