OFC verliert in Saarbrücken - Nullnummer in Wehen
Frankfurt/Main (lhe) - Die Achterbahnfahrt von den Offenbach Kickers und dem SV Wehen Wiesbaden hat den vermeintlichen Aufstiegsfavoriten der 3. Liga auch am 18. Spieltag einen Dämpfer versetzt.
„Aufhören!“, skandierten die Fans nach der Nullnummer des SVWW in der BRITA-Arena gegen den Tabellenvorletzten Carl Zeiss Jena. OFC-Coach Arie van Lent ließ sich nach dem 1:3 (0:3) beim 1. FC Saarbrücken sogar zu einer Kritik des „kollektiven Versagen“ seiner Kickers verleiten. Dafür feierte Aufsteiger SV Darmstadt mit dem 2:0 (1:0) gegen den neuen Tabellenletzten SV Werder Bremen II den sechsten Saisonsieg.
„Das war wohl zu wenig“, zog van Lent nach der siebten Saisonniederlage Bilanz. Ausgerechnet der Ex-Offenbacher Marius Laux hatte mit einem Doppelschlag (24. Minute/44.) die Pleite im Duell um den Aufstiegs-Relegationsplatz besiegelt. Der Führungstreffer war Marcel Ziemer (15.) gelungen. Das Gegentor von Markus Husterer (84.) kam für den OFC vor 6149 Zuschauern im Ludwigsparkstadion zu spät.
„Wir haben es verstanden die Räume eng zu machen. Die Ordnung hat gepasst, das war der Schlüssel zum Sieg. Das einzige Manko war die Chancenverwertung im zweiten Durchgang. Dieser Sieg war wichtig“, freute sich FCS-Coach Jürgen Luginger nach sechs Spielen ohne Sieg. Saarbrücken (29 Punkte) rückte auf Rang drei, der OFC (25) rutschte auf Rang zehn.
Nachdem die Gastgeber mit ihrem ersten Schuss aufs Tor gleichzeitig den ersten Treffer der Partie erzielten, war spielerisch nur noch Saarbrücken präsent. Offenbach agierte ideenlos. Obendrein unterliefen den Kickers sowohl in der Offensive als auch in der Defensive zu viele Fehler. Die nutzte Laux mit seinem Doppelschlag zur persönlichen Abrechnung: In beiden Drittliga-Jahren auf dem Bieberer Berg hatte er es lediglich zu zwei Toren gebracht.
Wehen Wiesbaden begann vor 3112 Zuschauern stürmisch, doch die beste Chance bis zur Pause hatte der Jenaer Nils Pichinot. Sein Kopfball nach Flanke von Sebastian Hähnge landete nur am Pfosten. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff musste Pichinot auf der eigenen Torlinie selbst in letzter Not retten - wieder mit der Stirn, als er einen Kopfball von Aziz Bouhaddouz abfing. Danach brachte Jena das Remis mit viel Kampfgeist über die Zeit, obwohl Josip Landekae (89.) noch Gelb-Rot sah.
Wehen Wiesbaden hat nach 18 Partien jeweils sechs Siege, Remis und Niederlagen auf dem Konto. Das reicht vorerst zu Tabellenplatz zwölf - einen Rang schlechter als vorige Woche. Jena blieb auch im zweiten Punktspiel unter den neuen Trainer Petrik Sander ungeschlagen, bleibt aber Tabellenschlusslicht.
Den einzigen Tagessieg der Hessen feierte der SV Darmstadt 98 am Sonntag: Der Liga-Neuling behielt zu Hause gegen Werder Bremen II mit 2:0 (1:0) die Oberhand und schob sich mit 23 Punkten direkt hinter Wehen (24). Vor 4500 Zuschauern trafen Marcus Steegmann (28./Elfmeter) und Danny Latza (68.) für die Hausherren. Bremen (14 Zähler) tauschte nach der 10. Saisonniederlage mit den punktgleichen Jenaern die „Rote Laterne“ ein.