Paderborns Coach Schmidt wird Chefcoach in Salzburg

Paderborn (dpa) - Erfolgscoach Roger Schmidt verlässt völlig überraschend den Fußball-Zweitligisten SC Paderborn und übernimmt das Traineramt beim österreichischen Erstligisten Red Bull Salzburg, teilten die Ostwestfalen mit.

Der SC löste bereits den erst kürzlich mit Schmidt bis 2014 verlängerten Vertrag auf, um ihn für das Engagement beim österreichischen Meister und Champions-League-Teilnehmer freizugeben. Ein Nachfolger für Schmidt steht noch nicht fest, soll aber schnell gefunden werden.

Schmidt hatte Paderborn in der vergangenen Zweitliga-Spielzeit auf den fünften Platz geführt und sogar den Relegationsrang nur knapp verpasst. In Salzburg wird er unter dem neuen Sportdirektor Ralf Rangnick arbeiten, der gleichzeitig auch die sportliche Leitung beim Viertligaclub RB Leipzig übernimmt, wie die beteiligten Clubs bestätigten. Das Duo und das sportliche Red-Bull-Konzept werden schon am Montag in der Salzburger Arena vorgestellt.

Der SCP lässt seinen erfolgreichen Trainer nur sehr ungern ziehen, wollte ihm in Anerkennung seiner Verdienste aber diese Zukunftsperspektive nicht verbauen. „Roger Schmidt war als Spieler und auch als Trainer in Paderborn stets ein Vorbild. Er hat dem Paderborner Fußball in der abgelaufenen Saison eine neue Qualität verliehen, was sich auch im besten Ergebnis der Vereinsgeschichte ausdrückt“, lobte SCP-Präsident Wilfried Finke die Arbeit des allseits beliebten Trainers. „Mit seiner Art, offensiven und begeisternden Fußball spielen zu lassen, hat er auch international für Furore gesorgt. Wir wollen ihm keine Steine in den Weg legen“, ergänzte Finke.

Schmidt bedankte sich beim Club für dessen Entgegenkommen. Gut möglich, dass Paderborn sich dieses auch finanziell versüßen ließ, auch wenn von einer Ablösesumme für Schmidt bisher nichts bekanntwurde. „Niemand konnte mit einem ähnlichen Angebot rechnen, wie es jetzt aus Salzburg kam. Dort erwartet mich eine sehr reizvolle Aufgabe“, sagte Schmidt, der seinen Kontrakt in Ostwestfalen erst im Frühjahr verlängert hatte.

Auch SC-Manager Michael Born bedauert den Weggang des 45 Jahre alten gebürtigen Sauerländers. „Der Abschied von Roger fällt uns allen schwer. Nun müssen wir uns der veränderten Situation stellen und werden in absehbarer Zeit einen neuen Cheftrainer vorstellen, der mit der neuen Mannschaft eine gute Rolle in der 2. Bundesliga spielen kann“, sagte Born am Sonntag.