Köln geht neue Wege bei der Zusammenarbeit mit Fans

Köln (dpa) - Der 1. FC Köln will neue Wege bei der Beruhigung der Fußballfan-Szene beschreiten.

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete, strebt der Bundesliga-Absteiger in einem bundesweit einmaligen Projekt eine Zusammenarbeit mit der Universität Hannover an, die in den nächsten Tagen vertraglich fixiert werden soll. Eine Kompetenzgruppe „Fankulturen und Sport bezogene Soziale Arbeit“ (KoFaS) der Uni soll Ultras, Polizei und Vereinsvertreter an einen Tisch bringen. Die Kompetenzgruppe werde vom Soziologen und Fanforscher Gunter A. Pilz geleitet, hieß es.

„Wir wollen auf diese Weise versuchen, aus der Eskalationsspirale herauszukommen“, sagte Pilz. Konkrete Ziele der Initiative seien noch nicht fixiert, geplant sei aber eine Art Verhaltenskodex, der zusammen mit den Ultras erarbeitet werden soll. Neu sei zudem, dass aus Reihen der Ultra-Szene konkrete Vorschläge gemacht wurden, welche Fanforscher sich an dem Projekt beteiligen sollen.

In der Vergangenheit standen Ultra-Fans Dialogen mit Forschern und insbesondere der Polizei ablehnend gegenüber. Um das Pilotprojekt in Gang zu bringen, wird der finanziell angeschlagene 1. FC Köln wohl auch einen nicht unerheblichen Geldbetrag beisteuern.

Immer wieder mussten die Rheinländer hohe Geldstrafen für das Fehlverhalten einiger Fans zahlen. Allein der geplante Zuschauerausschluss beim ersten Heimspiel der neuen Zweitligasaison kostet den FC nach eigenen Angaben rund 500 000 Euro. Das Projekt soll Mitte Juli bei einem Treffen der Clubpräsidenten der drei deutschen Profiligen in Berlin präsentiert werden.