Polizei zieht positive Bilanz: Dresdner Fans friedlich

Köln (dpa) - Die eindringlichen Warnungen an die Dresdner Fußball-Fans im Vorfeld des Zweitliga-Spiels der SG Dynamo beim 1. FC Köln haben offenbar gewirkt. Rund um das Spiel blieb es nach Angaben der Polizei weitgehend ruhig.

„Unser gemeinsam mit den Netzwerkpartnern entwickeltes Sicherheitskonzept ist aufgegangen“, sagte Einsatzleiter Michael Temme.

Die Anreise der Dresdener Fans sei ruhig verlaufen. In und um das Stadion seien keine nennenswerten Vorkommnissen registriert worden. Gleiches galt für die Abreise der rund 1500 bis 1700 Fans aus Sachsen.

Im Laufe des Tages wurde laut Polizei eine Person in Gewahrsam genommen, „da sie gegen das ausgesprochene Bereichsbetretungsverbot verstoßen hatte“. Ferner nahmen die Beamten sieben Strafanzeigen unter anderem wegen Beleidigung, Körperverletzung, Widerstand und Hausfriedensbruch auf. „Bei den Straftaten und auch bei drohenden Auseinandersetzungen sind wir sofort konsequent eingeschritten. So konnte der Großteil der Fußballbegeisterten einen unbeschwerten und friedlichen Abend genießen“, meinte Temme.

Polizei, Deutscher Fußball-Bund (DFB) und Ligaverband hatten nach den schweren Ausschreitungen Dresdner Chaoten beim Spiel der Sachsen in Bielefeld (1:1) deutliche Warnungen ausgesprochen. Bei den Ereignissen vor einer Woche waren 17 Beamten verletzt worden. DFB und DFL hatten angekündigt, dass bei einer Wiederholung derartiger Vorfälle in der Domstadt in der darauffolgenden Auswärtsbegegnung der Dresdner keine Stehplatzkarten im Gästebereich freigeben würden.

Die Dynamo-Anhänger hatten ihren Club nach Köln begleitet, einen Sonderzug gab es nicht. Sie reisten in Autos oder Busse nach Köln. 15 Dresdner „Anhänger“ hatten im Vorfeld ein Betretungsverbot für das Kölner Stadtgebiet erhalten, 60 bereits polizeibekannte Gäste-Fans ein sogenanntes Gefährder-Anschreiben bekommen. Darin wurden sie ausdrücklich zu friedlichem und gewaltfreiem Verhalten aufgefordert. Für 59 polizeibekannte Kölner Problem-Fans galt ein Stadionverbot.