Relegationsgipfel bei Lautern - Meisterball in Berlin
München (dpa) - Endspiel? Nein, danke! Im Rennen um das Millionenspiel Aufstiegs-Relegation könnte eine Vorentscheidung fallen, von einem Finale will bei den Fußball-Traditionsclubs 1. FC Kaiserslautern und 1. FC Köln aber niemand etwas wissen.
„Es ist ein wichtiges Spiel. Aber auch hinterher ist noch nichts entschieden“, betont Lauterns Coach Franco Foda vor der mit 49 780 Zuschauern ausverkauften Zweitliga-Heimpartie der Pfälzer am Freitag. Dies sieht auch Kölns Trainer Holger Stanislawski so: „Für uns wird es definitiv so sein, dass dieses Spiel keinen Endspielcharakter hat. Denn beide Mannschaften haben danach noch sechs schwere Spiele.“
Soweit herrscht Einigkeit, ansonsten könnte die Ausgangslage unterschiedlicher kaum sein. Zur Saison-Halbzeit lagen die Kölner acht Punkte hinter den Pfälzern - und bliesen nach der Winterpause zum Großangriff. „Ich bin lieber der Jäger mit der Flinte in der Hand als das Wildschwein, das gejagt wird“, freute sich Stanislawski über die Verfolger-Position. Punktgenau vor dem brisanten Duell ist es damit vorbei: Seit dem vergangenen Wochenende steht Köln auf Platz drei - der Jäger ist auf einmal der Gejagte.
Und plötzlich fühlen sich die seit fünf Monaten ungeschlagenen Kölner in der Wildschwein-Rolle wohl. „Ich war schon immer lieber der Gejagte. Denn das bedeutet ja, dass ich oben stehe und die Punkte schon habe“, erklärt nun Vize Toni Schumacher. Die FC-Ikone sieht den Druck vor dem Relegationsduell vor allem bei den schwächelnden Hausherren. „Jetzt muss Kaiserslautern doch gewinnen — und wir können. Das ist ein tolle Ausgangsposition.“
Alles andere als toll ist die Situation für die Pfälzer - kein Wunder angesichts der mageren Bilanz von nur 13 Punkten aus den bisherigen zehn Rückrunden-Partien. Doch Foda macht seinem Team Mut: „Noch haben wir alles in der eigenen Hand. Wenn wir an unser Limit und darüber hinaus gehen, werden wir unser Ziel erreichen.“
Auch 1860 München wird ganz genau auf den Knaller in der Pfalz schauen - und insgeheim auf ein Remis hoffen. Dann nämlich könnten die „Löwen“ mit einem Heimsieg gegen Energie Cottbus bis auf drei Punkte an den Relegationsplatz herankommen. Auch der FSV Frankfurt, der bei Schlusslicht Jahn Regensburg antritt, schielt noch auf Rang drei. Im Tabellenkeller will der VfL Bochum daheim gegen Erzgebirge Aue seine Talfahrt nach zuletzt drei Niederlagen stoppen.
Relegationsgipfel am Freitag, Meisterball am Montag: Zum Abschluss des 28. Spieltages steigt am Montag die Partie zwischen Spitzenreiter Hertha BSC und Eintracht Braunschweig. Bei 13 und 12 Punkten Vorsprung vor dem Dritten Köln ist der Aufstieg beider Teams so gut wie sicher - allein die Zweitliga-Meisterschaft scheint noch offen.