2. Bundesliga SC Paderborn entlässt Trainer Effenberg

Seit Oktober hat der SC Paderborn unter Stefan Effenberg nicht mehr gewonnen - jetzt zieht der abstiegsbedrohte Fußball-Zweitligist die Reißleine und beendet die Zusammenarbeit. Für den Trainernovizen endet seine erste Station als Fiasko.

Seit Oktober hat der SC Paderborn unter Stefan Effenberg nicht mehr gewonnen - jetzt zieht der abstiegsbedrohte Fußball-Zweitligist die Reißleine und beendet die Zusammenarbeit. Für den Trainernovizen endet seine erste Station als Fiasko.

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Paderborn. Nach nicht einmal fünf Monaten ist das erste Trainer-Abenteuer für Stefan Effenberg beim Fußball-Zweitligisten SC Paderborn 07 schon wieder beendet. Klub-Präsident Wilfried Finke habe den 47-jährigen Chefcoach im Gespräch über das Ende der Zusammenarbeit informiert, teilte der vom Abstieg bedrohte Verein am späten Mittwochabend mit. Für Donnerstagnachmittag wurde eine Pressekonferenz in der Benteler-Arena anberaumt (14.00 Uhr). Effenberg hatte erst Mitte Oktober seinen glücklosen Vorgänger Markus Gellhaus abgelöst und einen Vertrag bis Juni 2017 unterschrieben.

Nach einem guten Start mit zwei Siegen geriet der Trainer-Novize durch die sportliche Talfahrt des Bundesliga-Absteigers und negative Schlagzeilen abseits des Platzes immer mehr unter Druck. Inzwischen stehen die Ostwestfalen nach 24 Spieltagen mit 19 Punkten auf dem 17. Tabellenrang, der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt fünf Punkte. Seit Ende Oktober gelang dem Team zudem in zwölf Partien kein Sieg mehr. Der Verein droht von der ersten direkt in die dritte Liga durchzurutschen.

Erst vor knapp drei Wochen hatten sich Präsidium und Aufsichtsrat nach langer Beratung für einen Verbleib des einstigen Weltklasse-Profis und Champions-League-Siegers ausgesprochen. „Es gilt meine Zusage, dass Stefan Effenberg im Februar unser Chef-Trainer bleibt“, sagte Präsident Finke daraufhin. Effenberg selbst gab sich vor dem jüngsten Gastspiel beim Karlsruher SC am Dienstag noch optimistisch: „Wenn wir so weiterspielen und zusammenhalten, werden die Punkte kommen.“ Beim KSC wurde es letztlich nur einer - das Spiel endete 0:0.

Doch nicht nur die schlechten Resultate unter seiner Führung setzten Effenberg zu. Im vergangenen Dezember hagelte es Kritik nach der Suspendierung mehrerer Spieler, später folgte der Trainingslager-Eklat von Belek um den hüftabwärts entblößten Stürmer Nick Proschwitz. Im Februar akzeptierte Effenberg dann einen Strafbefehl wegen Trunkenheit am Steuer nach einem Oktoberfestbesuch. Zuletzt wurde bekannt, dass der Übungsleiter eine vorgeschriebene Fortbildung zur Verlängerung seiner Trainerlizenz im Herbst nicht besucht hatte.

Bei der Vorstellung Effenbergs als Trainer hatte sich Finke noch enthusiastisch über den prominenten Neuzugang an der Seitenlinie geäußert. „Die Chemie passt!“, verkündete der Vereinspräsident im Oktober. „Er wird unserer Mannschaft neues Selbstbewusstsein einhauchen und auch die Fans begeistern.“ Doch schon in der Winterpause schlug der Klub-Boss härtere Töne an und forderte Effenberg auf, „zu liefern. Denn wenn er nicht liefert, steigen wir ab.“ Wer die Mannschaft nach der Demission des einstigen Hoffnungsträgers nun zum Klassenerhalt führen soll, blieb zunächst offen.