Cottbus nach 1:3 in Frankfurt erster Absteiger

Frankfurt/Main (dpa) - Der FC Energie Cottbus ist erstmals seit 17 Jahren in die Drittklassigkeit abgestürzt. Der Tabellenletzte der 2. Fußball-Bundesliga unterlag am Samstag beim FSV Frankfurt mit 1:3 (0:2) und steht damit vorzeitig als Absteiger fest.

Foto: dpa

„Wir haben das Wunder von der Lausitz leider nicht geschafft. Es tut mir unendlich leid für die Fans“, sagte Energie-Trainer Jörg Böhme. Vor 4527 Zuschauern schossen Andrew Wooten mit einem Doppelpack in der 32. und 34. Minute per Foulelfmeter sowie Michael Görlitz (82.) den Sieg für den FSV heraus, der den Hessen im Abstiegskampf mit nunmehr 37 Punkten etwas Luft verschaffte.

Die Lausitzer (25), für die Paul Röwer (67.) traf, können sich bei sechs Zählern Rückstand auf Arminia Bielefeld und Dynamo Dresden nicht mehr retten, weil mindestens einer der beiden Rivalen im direkten Duell am letzten Spieltag weitere Punkte sammelt. „Wir sind definitiv abgestiegen. Das ist sehr, sehr bitter“, sagte Böhme.

Cottbus steht nun vor einem Radikalumbruch. Für die 3. Liga sind 7,5 Millionen Euro im Haushalt veranschlagt, der Lizenzspieleretat beträgt 4,0 Millionen Euro. Mit welchem Personal Energie den Neuanfang starten wird, ist derzeit offen. Das gilt auch für die Trainerposition. „Wie es mit mir weitergeht, ist jetzt unwichtig. Was aus meiner Personalie wird, müssen andere entscheiden“, meinte Böhme lapidar.

Im Abstiegsendspiel fehlte seinem Team der Biss, Frankfurt war dagegen von Beginn an aggressiv. „Unsere Körpersprache war nicht so, wie es sein sollte“, kritisierte René Renno den Auftritt. Der Torhüter bewahrte Cottbus mit zahlreichen Glanzparaden in der Schlussphase vor einem Debakel. Die mitgereisten Fans skandierten nach dem Abpfiff: „Außer Renno könnt ihr alle gehen.“ Mittelfeldspieler Marco Stiepermann zeigte dafür Verständnis: „Dass die Fans frustriert sind, ist das Normalste der Welt. Das ist deren Leben. Das müssen wir akzeptieren.“

Beide Teams beendeten die Partie in Unterzahl. Zunächst sah FSV-Flügelflitzer Odise Roshi (37.) nach einem Gerangel mit Sven Michel wegen einer angeblichen Tätlichkeit Rot. Dann schickte Schiedsrichter Christian Dietz (Kronach) den Cottbuser Charles Takyi (43.) mit Gelb-Rot vom Feld.