Spitzenteams mit Reserven: Leipzig und FCK uneffektiv

Leipzig (dpa) - Nach dem Montagabendspiel ging Kosta Runjaic direkt auf Yussuf Poulsen zu. „Ich habe ihn nur gelobt, dass er ein guter Junge ist“, sagte der Trainer des 1. FC Kaiserslautern nach dem torlosen Unentschieden im Verfolgerduell der 2. Fußball-Bundesliga.

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„Seine ganze Veranlagung spricht dafür, dass er bald höher spielt“, sagte Runajaic. Zuvor hatte sein Team den starken Stürmer von Aufsteiger RasenBallsport Leipzig gekonnt aus dem Spiel genommen und sichtlich entnervt. Und somit die aktuelle Schwäche des Tabellendritten offen gelegt.

Nachdem der Aufsteiger zu Saisonbeginn mit seinem aggressiven Pressing und seiner hohen Verteidigung die Gegner geradezu überrannte, hat sich die Konkurrenz mittlerweile auf das System RB Leipzig eingestellt. „Es ist nicht einfach, hier zu spielen, wenn du permanent angelaufen und unter Druck gesetzt wirst“, analysierte Runjaic. Doch Kaiserslautern blieb ruhig und widersetzte sich immer wieder gekonnt dem Druck der Leipziger, nur belohnen konnten sich die Gäste nicht: Orban (29.) und Stürmer Philipp Hofmann (68.) scheiterten jeweils am Aluminium.

Kaiserslautern war dem wohl entscheidenden Tor näher als die daheim weiter ungeschlagenen Gastgeber. „Wir haben uns ein wenig versteckt und waren nicht anspielbar“, monierte Leipzigs Trainer Alexander Zorniger eine passive erste Halbzeit. In der Folge versuchten es die Sachsen immer wieder mit langen Bällen auf Alleinunterhalter Poulsen, der sich aber gegen die starken Innenverteidiger Willi Orban und Dominique Heintz aufrieb und früh mit Gelb vorbelastet war. „Wir wussten, dass er relativ schnell fällt und auch oft foult. Aber ich kann austeilen und auch einstecken“, sagte Heintz.

„Ich bin stolz auf meine Jungs, es geht uns um die Entwicklung“, lobte Runjaic seine deutlich verjüngte Mannschaft, die auswärts trotz guter Leistung nach wie vor sieglos ist. „Wenn wir unsere Heimspiele gewinnen und auswärts punkten, geht trotzdem was.“ Zumal die Roten Teufel darauf setzen, in der Saison noch zu reifen - und sich demnächst wieder öfter zu belohnen.

Die punktgleichen Leipziger sehen ebenfalls noch Reserven. Der Aufsteiger hat nach Tabellenführer FC Ingolstadt zwar die zweitbeste Defensive der Liga, doch ist offensiv zurzeit nicht so variabel wie die Oberbayern. Nicht nur gegen Kaiserslautern wurde Spielmacher Dominik Kaiser durch viele hohe, lange Bälle seiner eigenen Defensive aus dem Spiel genommen. Erst als Zorniger nach der Pause umstellte und mit dem schnellen Georg Teigl und dem kräftigen Terrence Boyd die Lauterer Defensive physisch mehr forderte, wurden die Gastgeber drückender und stärker.

Zorniger betonte zuletzt, dass er von seiner Spielphilosophie absolut überzeugt ist - so lange sie konsequent umgesetzt wird. Auch deshalb mahnte der Trainer mit Blick auf die erste Halbzeit: „Wenn wir mit der Passivität in Darmstadt spielen, fressen die uns auf.“