Statt Minge soll nun Janßen Dresden retten

Dresden (dpa) - Statt Ralf Minge soll Olaf Janßen den Fußball-Zweitligisten SG Dynamo Dresden vor dem Absturz in die dritte Liga retten.

Der 46-Jährige wurde per Mitteilung als neuer Coach bekanntgegeben. Er übernimmt das Amt von Peter Pacult, der am 18. August beurlaubt worden war. Janßen unterschrieb einen Vertrag bis Ende Juni 2015, der nur für die zweite Liga gültig ist. Am Donnerstag wird Janßen in Dresden auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Danach leitet er das erste Training.

„Es geht darum, die Mannschaft in der 2. Bundesliga Schritt für Schritt wieder in ruhigeres Fahrwasser zu führen. Ich glaube fest an das Potenzial der Mannschaft und möchte als Cheftrainer meinen Teil dazu beitragen, dass sich die sportlichen Erfolge wieder einstellen“, sagte Janßen. Zuvor hatte er seinen Kontrakt als Co-Trainer der Nationalmannschaft von Aserbaidschan aufgelöst. Dort war er als Assistent seit 2008 neben Chef Berti Vogts tätig.

Momentan rangiert Dynamo nach sechs Spieltagen sieglos und mit drei Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Seinen Einstand wird der neue Trainer am Sonntag im eigens kreierten „FDGB-Pokal“(Für Dynamo Gemeinsam Blechen) gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach geben. „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, mit Olaf Janßen einen unserer Wunschkandidaten für die Aufgabe bei Dynamo Dresden zu gewinnen“, erklärt Geschäftsführer Christian Müller - ungeachtet der Personal-Posse um Minge.

Denn am Montagabend hatte sich der Aufsichtsrat auf den ehemaligen Dynamo-Stürmer Minge geeinigt, am Dienstag schien der Deal perfekt, nur letzte Details sollten noch geklärt werden. Am Mittwochmorgen sagte Minge aber ab, er bleibt Trainer der U23-Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen. Der Sportliche Leiter Steffen Menze und Müller versuchten indes schon seit Wochen, Janßen zu installieren. Bereits im Dezember, als Peter Pacult das Amt von Ralf Loose übernommen hatte, war Janßen im Gespräch.

Jedoch soll Janßen im Aufsichtsrat nicht von allen Mitgliedern präferiert sein, zuletzt war neben Minge nur noch Ralph Hasenhüttl im Rennen. Vor allem der Fakt, dass Janßen bis auf eine neun Tage dauernde Interimstrainer-Tätigkeit 2006 bei Rot-Weiß Essen noch nie einen Cheftrainer-Posten innehatte, schien einige im Kontrollgremium nicht von ihm zu überzeugen.