Torloses „Geisterspiel“ - Frankfurt haut Rostock weg

München (dpa) - Topfavorit Eintracht Frankfurt und Wintermeister Fortuna Düsseldorf lassen die „Unaufsteigbaren“ aus Fürth in der 2. Fußball-Bundesliga nicht entkommen. Die Siegvorlage des Tabellenführers konterten die Verfolger mit eigenen Erfolgen.

Die Eintracht siegte beim Schlusslicht Hansa Rostock am Ende deutlich mit 5:1. „Das Spiel ist höher ausgefallen, als es der Spielverlauf hergegeben hat“, kommentierte Trainer Armin Veh.

Die Düsseldorfer waren ihrer Favoritenrolle mit einem 3:1-Heimsieg gegen Erzgebirge Aue ebenfalls gerecht geworden. Das Führungstrio konnte am 25. Spieltag nicht nur die eigene erfolgreiche Arbeit bejubeln. Denn nach dem SC Paderborn, der am Freitagabend beim 0:0 gegen den VfL Bochum zwei Punkte eingebüßt hatte, wurde auch die Aufholjagd von 1860 München am Samstag mit einer 1:3-Pleite beim FSV Frankfurt gestoppt. „Wir reden zwar nicht von Aufstieg, trotzdem wollen wir oben dabei sein“, erklärte 1860-Torwart Gabor Kiraly.

Das Aufstiegsrennen bleibt damit ein Fünfkampf. Fürth liegt mit 53 Punkten weiter knapp vor Frankfurt (52), Düsseldorf (51) und Paderborn (50.). Aufschließen kann am Montagabend noch der FC St. Pauli (47) mit einem Heimsieg gegen den Karlsruher SC.

Beim „Geisterspiel“ ohne Publikum in Dresden mussten sich die Fans von Dynamo und des FC Ingolstadt nicht grämen, dass sie nicht dabei sein durften. Die außerhalb versammelten Zuschauer, deren Rufe bis in die Arena zu hören waren, verpassten keine Tore. Dresdens Sportchef Steffen Menze verspürte „Freundschaftsspiel-Charakter“, sein Verein durfte sich über die Einnahmen aus über 40 000 „Geister-Tickets“ freuen. „Ich bin froh, dass unsere Fans beim nächsten Spiel wieder im Stadion sind“, sagte Dresdens Christian Fiel.

Ohne Sieger blieb auch die Partie in Cottbus. Routinier Ivica Banovic (69.) bewahrte Energie mit dem 1:1-Ausgleich vor einer Heimniederlage gegen Aufsteiger Eintracht Braunschweig, der durch einen Kopfball von Ermin Bicakcic (40.) in Führung gegangen war.

Gleich der erste gefährliche Angriff stellte für die Eintracht die Weichen auf Sieg in Rostock. Benjamin Köhler schloss den schnellen Vorstoß mit einem Rechtsschuss ab (13.). Der Mittelfeldspieler war auch an den Treffern von Gordon Schildenfeld (42.) und Sonny Kittel (77.) beteiligt. „Als Absteiger will man gleich wieder ins Oberhaus“, betonte Köhler. Sebastian Rode (84.) und Mohamadou Idrissou (87.) legten für die Eintracht am Ende noch nach. Zwischenzeitlich kam Hansa durch Robert Müller auf 1:2 heran (63.). „Man ist am Boden zerstört, mir fehlen die Worte“, sagte Hansa-Profi Tobias Jänicke.

Die angeblich unaufsteigbaren Fürther wollen es in diesem Jahr unbedingt wissen. Torjäger Olivier Occean hatte am Freitagabend mit seinem 13. Saisontreffer den 1:0-Sieg gegen Aachen gesichert. „Wir sind froh, dass wir dieses schwere Spiel gewonnen haben“, erklärte Trainer Mike Büskens. Für Aachens Coach Friedhelm Funkel ist die Sache klar: „Fürth hat nun noch St. Pauli und Düsseldorf zu Hause - wenn sie heuer nicht aufsteigen, dann schaffen sie es nie mehr.“

Auch Düsseldorf ist nach einem Zwischentief zurück. Beim Heimsieg gegen Aue wendeten nach dem „Schockerlebnis“ (Trainer Norbert Meier) eines frühen Rückstandes Maximilian Beister, Ken Ilsö und Thomas Bröcker die Partie. „Alle drei Treffer waren wunderbar herausgespielt“, frohlockte Meier. Der Gegner verlor vor über 30 000 Zuschauern zudem Pierre Le Beau durch Rote Karte (74.).