Regionalliga Traditionsclubs unter Aufstiegs-Druck: Die Chance ihres Lebens
Neben dem KFC Uerdingen wollen auch 1860 München, der 1. FC Saarbrücken oder Cottbus wollen unbedingt aufsteigen. Der Ärger über den Weg dorthin ist gewaltig.
Düsseldorf. Die wichtigsten Spiele der jüngeren Vereinsgeschichte sind für die meisten auch die unnötigsten. Dass die Meister der Regionalligen nicht automatisch in die 3. Fußball-Liga aufsteigen, ist für viele unhaltbar. Dass Energie Cottbus und der 1. FC Saarbrücken wegen ihrer Endspiele im Verbandspokal aber drei entscheidende Spiele innerhalb von sieben Tagen haben, erbost die Trainer Claus-Dieter Wollitz und Dirk Lottner.
Energie-Coach Wollitz sprach von einer „Märchenstunde“ und „Scheinwelt“ und erklärte: „Uns wird mit dem Vorschlaghammer ins Gesicht geschlagen.“ Das brachte ihm sogar einen Rüffel von DFB-Präsident Reinhard Grindel ein. „In einer solchen Situation so anzuheizen, finde ich unverantwortlich“, sagte Grindel. Saarbrückens Lottner hatte die Ansetzungen als „hirnrissig und engstirnig“ bezeichnet und geklagt: „Für die Belange der kleinen Teams setzt sich beim DFB sowieso kein Schwein ein.“
Unter hohem finanziellen Einsatz haben 1860 München (20 Bundesliga-Jahre), der KFC Uerdingen (14), Waldhof Mannheim (7), Cottbus (6) und Saarbrücken (5) die Meistertitel in ihren Staffeln errungen. Sollte am Sonntag nicht der Aufstieg stehen, war alles umsonst. Ab der kommenden Spielzeit wird der Modus geändert. Der Südwest-Meister steigt in den kommenden beiden Jahren automatisch auf. In der nächsten Spielzeit erhält der Nordosten und der Westen noch einen festen Aufstiegsplatz. Die anderen beiden Meister spielen den vierten aus, ihre Ligen erhalten für 2019/2020 dann direkte Quotenplätze. Kurios: In den Hinspielen heute kann keiner der drei Vereine in seinem Stadion spielen. Saarbrücken (gegen 1860) muss wegen des stockenden Umbaus seit 2016 in Völklingen antreten, Uerdingen (gegen Mannheim) weicht am Donnerstag nach Duisburg aus, Flensburg (gegen Cottbus) nach Kiel. dpa