Trainer: Frankfurt und Bochum steigen auf - Düsseldorf im erweiterten Aufstiegskreis
München (dpa) - Die Trainer der 2. Fußball-Bundesliga haben eine klares Votum abgegeben: Eintracht Frankfurt und der VfL Bochum sind in der am Freitag beginnenden 38. Saison die Topfavoriten auf den Bundesliga-Aufstieg.
Alle Trainer der 18 Zweitligaclubs stempelten den Erstliga-Absteiger aus Frankfurt und die Bochumer, die in der vorigen Saison in der Relegation an Borussia Mönchengladbach gescheitert waren, in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa einstimmig zu den heißesten Aufstiegskandidaten.
Eintracht-Trainer Armin Veh hat die sofortige Rückkehr in Liga eins zur Pflicht gemacht. „Wir nehmen die Rolle als Favorit an“, sagte Veh, „für die anderen Mannschaften werden es gegen uns wohl immer Endspiele sein. Damit müssen wir leben“. Bochums Trainer Friedhelm Funkel sieht für seinen VfL „beste Chancen, am Ende die ersten drei Plätze zu belegen. Aber ich kann nicht sagen, in welcher Reihenfolge die Mannschaften durchs Ziel gehen werden. Ich kann nur sagen, dass wir mindestens 16 Mannschaften hinter uns lassen wollen“.
Frankfurt hat mit Investitionen von 1,5 Millionen Euro in neues Personal und dem neuen Trainer Veh ein klares Zeichen gesetzt. „Wir haben einen Etat von 19 Millionen Euro, andere vielleicht die Hälfte. Da ist es doch klar, dass wir uns der Favoritenrolle stellen müssen“, sagte Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen, der nach seiner Demission als Manager mit dem neuen Sportdirektor Bruno Hübner und Veh ein Triumvirat der Verantwortung bildet.
St. Paulis neuer Trainer André Schubert spricht sich ganz klar für Frankfurt aus. „Allein schon wegen des hohen Etats ist die Mannschaft - ähnlich wie Hertha BSC im vergangenen Jahr - praktisch zum Aufstieg verdammt“, sagte Schubert. Der Kiez-Club gehört neben dem MSV Duisburg, Energie Cottbus, Fortuna Düsseldorf und der SpVgg Greuther Fürth zum erweiterten Kreis der Aufstiegsaspiranten.
Fürth verspielte in der vorigen Saison bereits zum sechsten Mal am letzten Spieltag den Sprung auf den Relegationsplatz und musste sich als Tabellenvierter mit der besten Saison seit dem Zweitliga-Aufstieg 1997 trösten. Auch diesmal will Präsident Helmut Hack das Thema Aufstieg offensiv anpacken, „aber das können andere auch. Wir sind ja nicht der FC Bayern der zweiten Liga. Da ist Frankfurt, St. Pauli, Duisburg und Bochum - die können vom Etat her ganz anders agieren“.
Einig sind sich die Trainer darin, dass das Aufstiegsrennen wie in den vergangenen Jahren bis zum Saisonende offen und spannend bleibt. Laut Coach Milan Sasic vom MSV Duisburg können sieben bis acht Teams um die zwei direkten Aufstiegsplätze und den dritten Relegationsrang spielen. „Es gibt sicher ein paar Teams, die für eine Überraschung sorgen können. Ich denke, dass die Liga insgesamt ausgeglichener wird als in der vergangenen Spielzeit“, meinte der Kroate.
Als Geheimfavoriten werden Alemannia Aachen und der TSV 1860 München gehandelt. „Wir wollen spielen wie Barcelona und kämpfen wie die Löwen“, kündigte 1860-Trainer Reiner Maurer in Anlehnung an die Vision des Investors Hasan Ismaik an. Der jordanische Unternehmer, der mit 18 Millionen Euro die „Löwen“ vor der Pleite rettete, will die Sechziger in zehn Jahren auf eine Stufe mit dem FC Barcelona hieven.