Trauma verarbeitet: Bielefeld, Cottbus und Dresden oben
Rostock (dpa) - Arminia Bielefeld, Energie Cottbus und Dynamo Dresden haben das Trauma des Absturzes aus der 2. Fußball-Bundesliga offenbar gut verarbeitet.
Das Trio kann sich bei Halbzeit der 3. Liga berechtigte Hoffnungen machen, die sofortige Rückkehr ins Unterhaus der Beletage des deutschen Fußballs zu schaffen. Überschattet wurde der letzte Hinrunden-Spieltag von Ausschreitungen in Rostock. Beim Duell zwischen Hansa und Dynamo Dresden geriet das sportliche Geschehen auf dem Rasen in den Hintergrund. In der 56. Minute stand die Partie kurz vor dem Abbruch, nachdem aus dem Dresdner Block Feuerwerkskörper auf den Rostocker Fan-Bereich geschossen wurden. Schiedsrichter Daniel Siebert pfiff das Spiel erst nach zwölfminütiger Unterbrechung wieder an.
Nach dem Spiel kam es zu schweren Ausschreitungen in der Hansestadt. Dabei bewarfen nach Angaben der Polizei „mehrere Hundert Personen, die dem Fanspektrum des Vereins Hansa Rostock zuzurechnen sind“, Polizisten und Gebäude mit Steinen. Ein Beamter wurde verletzt.
Mit dem 3:1 in Rostock beendete Dynamo eine Serie von sechs sieglosen Spielen. Mathias Fetsch entschied das Traditionsduell vor 20 500 Zuschauern in der ausverkauften DKB-Arena mit drei Toren (25./62./87.) im Alleingang. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat von der ersten bis zur letzten Minute leidenschaftlich gekämpft, war diszipliniert und gut in den Zweikämpfen“, sagte Dynamo-Trainer Stefan Böger.
Die Hausherren hatten dem starken Auftritt der Sachsen nur den Treffer durch Julian Jakobs (52.) entgegenzusetzen und stürzten erstmals auf einen Abstiegsplatz in der 3. Liga ab. „Wir haben leider nicht wie gewollt ins Spiel gefunden und das Toreschießen für den Gegner zu leicht gemacht. Im Zweikampfverhalten fehlte uns einfach die nötige Aggressivität“, kritisierte Hansa-Trainer Peter Vollmann.
Arminia Bielefeld gewann bereits am Freitag gegen Neuling Sonnenhof Großaspach mit 2:0 und steht auf einem Aufstiegsplatz. „Was die Mannschaft auch fußballerisch geleistet hat, war auf einem sehr guten Niveau. Damit bin ich sehr zufrieden“, sagte Trainer Norbert Meier nach dem zehnten Saisonsieg seiner Elf. Verteidiger Sebastian Schuppan besorgte in der 82. Minute die Entscheidung. Der zuletzt gelb-gesperrte Torjäger Fabian Klos hatte für die Ostwestfalen mit seinem neunten Saisontreffer (9.) früh die Weichen auf Sieg gestellt.
Dank Cedric Mimbala hält Energie Cottbus Kurs auf die direkte Rückkehr in der 2. Bundesliga. Der Verteidiger köpfte beim VfB Stuttgart II bereits nach 16 Minuten ein. Die Lausitzer hielten die drei Punkte nach der Gelb-Roten Karte gegen Fanol Perdedaj in der 65. Minute in der Schlussphase auch mit zehn Mann fest. „Wir blieben wieder ohne Gegentor. Das war die Basis für den Dreier“, sagte Torhüter Kevin Müller, den Energie Anfang der Saison vom VfB Stuttgart ausgeliehen hat.